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Immer weniger Jobs

Die Situation auf dem Kölner Arbeitsmarkt hat sich erneut deutlich verschlechtert. DGB fordert Bündnis für Arbeit

KÖLN taz ■ Trotz drastischer Einschnitte ins soziale Netz durch die „Hartz-Gesetze“ der Bundesregierung steigt die Arbeitslosigkeit in Köln unvermindert an. Im dritten Jahr in Folge verzeichnete das in „Agentur für Arbeit“ umbenannte Arbeitsamt Köln im April 2004 einen Anstieg der Erwerbslosenzahl. Deren Quote liegt nun bei 12,3 Prozent. Waren im Vergleichszeitraum des Vorjahres noch 61.440 Personen arbeitslos gemeldet, wuchs ihre Zahl nun um 2,1 Prozent auf 62.733. Im Vergleich zum März registrierte die Agentur im April 1,1 Prozent mehr Erwerbslose.

„Eine Frühjahrsbelebung fand auf dem Kölner Arbeitsmarkt bislang nicht statt“, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Köln (AA), Peter Welters. Der DGB Köln forderte erneut ein kommunales Bündnis für Arbeit, um die Arbeitslosigkeit in der Region zu bekämpfen: „Ich kann nicht verstehen, warum sich Stadt und Wirtschaft dem bisher verweigern“, so Kölns DGB-Chef Wolfgang Uellenberg-van Dawen.

Besonders rasant ist der neuen Statistik zufolge die Zahl der Kündigungen gestiegen: Rund 4.500 Menschen verloren im April ihren Job. Im Februar 2004 waren es noch 3.484, im März schon 4.145. Seit 1993 seien in einem April nicht mehr so viele Menschen entlassen worden wie im laufenden Jahr, so der Bericht der AA. Gleichzeit sank die Zahl neuer Stellen dramatisch: Mit 2.532 neuen Arbeitsplätzen hatten die Kölner Betriebe fast 30 Prozent weniger Stellen zu bieten als im Vorjahresmonat.

„Erfreulicherweise gegen den Trend“ habe sich in Köln die „Jugendarbeitslosigkeit“ entwickelt, so Welters. Unter diesen Begriff fallen bei der AA alle unter 25-Jährigen. Aus dieser Altersgruppe waren mit 4.579 Personen genau 231 weniger arbeitslos gemeldet als im Vormonat. Im Vergleich zum April 2003 waren es 809 weniger. Auch die Ausbildungssituation sei in Köln weniger angespannt als im NRW-Durchschnitt. Mit rund 5.200 Stellen sei in Köln fast das Vorjahresniveau erreicht. Aber: Mehr als 2.200 Bewerber suchen noch eine Lehrstelle.

SEBASTIAN SEDLMAYR

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