: „Wichtig für die Infogesellschaft“
Europas größte Messe für Freie Software öffnet in zweieinhalb Wochen wieder ihre Pforten. Referenten aus der ganzen Welt werden auch dieses Jahr wieder nach Karlsruhe reisen, um über neue Trends und Entwicklungen zu berichten
von ANDREAS GEBHARD
Der LinuxTag ist Europas größte Messe und Konferenz zum Thema GNU/Linux und Freie Software und findet vom 10. bis 13. Juli 2003 statt.
Mehr als 14.000 Besucher hatte die Veranstaltung in Karlsruhe alleine im letzten Jahr. Der LinuxTag versteht sich als Informationsplattform für Entwickler, Unternehmen, Behörden und Nutzer des Betriebssystems Linux. Neuste Trends „alternativer“ Software werden auf dem LinuxTag vorgestellt und können auch gleich ausprobiert werden.
„Der LinuxTag hat einen wichtigen Beitrag geleistet für die Gestaltung unseres weiteren Weges in die Informationsgesellschaft“, sagt Rezzo Schlauch, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit und Mittelstandsbeauftragter der Bundesregierung, der das freie Vortragsprogramm des LinuxTag eröffnen wird.
In diesem Jahr bietet der LinuxTag über 120 Einzelveranstaltungen in seinem Vortragsprogramm, das allen vorregistrierten Besuchern kostenlos zur Verfügung steht. Viele bekannte Entwickler Freier Software werden ihr Wissen mit den Besuchern der Veranstaltung teilen. Getreu der Philosophie Freier Software, die auf einer Kultur des Teilens aufgebaut ist: Der so genannte Quellcode ist für jeden frei zugänglich und nutzbar.
Der Einsatz von GNU/Linux auf dem Desktop wird immer häufiger praktiziert. Allerdings existieren in den meisten Organisationen oder Unternehmen Windows-basierte Anwendungen auf die oft auch nach dem Umstieg auf Linux nicht verzichtet werden kann. Programme aus der Monopolwelt von Microsoft können aber in der Regel auch unter Linux auf dem Desktop zur Verfügung gestellt werden. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Programmen, die eine Windows-Umgebung unter Linux nachbildet.
Besonders an Firmen und die öffentliche Verwaltung richtet sich der eintägige Business- und Behördenkongress, mit dem der LinuxTag beginnt. Dieser Fachkongress, der in Zusammenarbeit mit dem Bundesiministerium des Inneren stattfindet, stellt die aktuellen Entwicklungen auf dem Markt der Freien Software vor. Referenten aus der ganzen Welt halten Vorträge, um Entscheidungsträger aus Behörden und der Wirtschaft umfassend zu informieren.
Dass Freie Software für Behörden immer interessanter wird, zeigt ein Pilotprojekt zur Umstellung von Bundesbehörden auf Open Source: Im Bundesinstitut für Tierzucht wurde etwa die Hälfte der Desktop-Arbeitsplätze auf Linux umgestellt. Gerade hat München als erste deutsche Millionenstadt entschieden, auf Freie Software umzusteigen.
Freie Software soll da eingesetzt werden, wo es ökonomisch und von der Stuktur her Sinn macht.
Sowohl auf der Messeausstellung als auch in den Vorträgen wird es im Messe- und Kongresszentrum Karlsruhe für Einsteiger und Profis reichlich Neues zu entdecken geben.
Infos unter www.linuxtag.org.
Der Autor leitet die Pressestelle des LinuxTag e. V. und war Mitbegründer der Initiative „Bundestux – Pinguine ins Amt“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen