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Das längste Verkehrsflugzeug der Welt

Die Luftfahrtausstellung wirbt mit technischen Highlights. Da schaut selbst der Kanzler vorbei. Nur Militärkritiker fehlen

Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) lässt es sich nicht nehmen. Er eröffnet morgen die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Schönefeld am südöstlichen Stadtrand. Die Branche hofft nach Jahren der Krise wieder auf Wachstum. Ab 2005 werden Zuwachsraten von 5 bis 6 Prozent erwartet. Doch auf die Messe hat das noch nicht durchgeschlagen. 987 Aussteller aus 43 Ländern zeigen bis zum 16. Mai das gesamte Branchenspektrum. Das sind 80 Aussteller weniger als vor zwei Jahren. „Die anhaltend schwache Weltkonjunktur, der 11. September und seine Folgen sowie die SARS-Krisen haben sich auf die ILA-Zahlen ausgewirkt“, hieß es. Es gebe aber 47 Aussteller mehr als bei der ILA vor vier Jahren. Der amerikanische Hersteller Boeing ist allerdings nicht vertreten.

Nach Angaben der Veranstalter gibt es mit über 330 Flugzeugen und Hubschraubern so viele Fluggeräte zu sehen wie auf keiner anderen Luftfahrtmesse weltweit. Als Highlights werden der Airbus A340-600 genannt, das längste Verkehrsflugzeug der Welt. Aus der Ukraine kommt die Antonov An 124-100, das größte jemals in Serie gebaute Flugzeug. Auch die umstrittenen Flugshows wird es auf der diesjährigen ILA wieder geben. Allerdings ohne Militärjets und andere Düsenflieger. „Es werden nur so genannte taktische Manöver zugelassen, die dem fliegerischen Alltag des militärischen Flugbetriebs entsprechen“, heißt es in einem Papier des Potsdamer Verkehrsministeriums, das für die Zulassungen der Flugvorführungen zuständig ist.

Ob es wie in anderen Jahren auch Proteste antimilitaristischer Gruppen geben wird – davon sei bislang nichts bekannt, so ein Sprecher der Berliner Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär. Im Zuge der Militarisierung der Gesellschaft sei auch die Resonanz auf entsprechende Proteste gesunken. RICHARD ROTHER

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