Verwirrung um Belt: Querung nach Fehmarn kommt wohl doch
Das Bundesverkehrsministerium hat Zeitungsberichte aus Dänemark über eine angebliche deutsche Absage an den Bau der festen Fehmarnbelt-Verbindung über die Ostsee nach Dänemark als „eindeutig falsch“ zurückgewiesen. Richard Schild, einer der Sprecher von Verkehrsminister Manfred Stolpe (SPD), sagte gestern auf Anfrage, ein entsprechender Bericht der Kopenhagener Tageszeitung Politiken entbehre jeder Grundlage. Die Bundesregierung halte stattdessen weiter an dem mit Dänemark vereinbarten Fahrplan fest, bei dem bis Ende des Jahres die Wirtschaftlichkeit einer Brücken- oder Tunnelquerung des 20 km breiten Fehmarnbelts geprüft werden soll.
Politiken hatte dagegen berichtet, dass Stolpes Staatssekretär Ralf Nagel bei einem Besuch am gestrigen Nachmittag in Kopenhagen einen Brief mit der vorläufigen deutschen Absage an das Projekt überreichen wolle. Dies werde mit zu hohen Kosten und mit dem Vorrang für ostdeutsche Projekte begründet. Stolpes Sprecher erklärte dazu, Nagels Besuch sei eine reine Routinevisite, es gehe dabei nicht um das Brückenprojekt, und der Staatssekretär werde auch keinen Brief überreichen. „Da ist nichts dran“, hieß es auch im schleswig-holsteinischen Verkehrsministerium unter Berufung auf Nagel.
Die Querung würde nach derzeitigen Schätzungen 4,3 Milliarden Euro kosten. Umstritten sind vor allem die von der deutschen Seite abgelehnten Staatsgarantien für private Investoren, die Kopenhagen aber für unerlässlich hält. Als umstritten gilt, ob das Verkehrsaufkommen groß genug für ein derartiges Großprojekt ist. Das Kieler Verkehrsministerium erklärte, Stolpe habe sehr deutlich gemacht, dass die Hinterland-Anbindung auf deutscher Seite vom Bund bezahlt würde. LNO
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