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Synagoge eröffnet

Die deutschlandweit größte liberale jüdische Gemeinde in Hannover eröffnet an diesem Sonntag eine neue Synagoge. Das Gotteshaus entstand in einem aufgegebenen Gemeindezentrum der evangelischen Kirche in Hannover. „Dies ist ein historischer Tag für die jüdische Gemeinde, auf den wir jahrelang hingearbeitet haben“, sagte die Gemeindevorsitzende Ingrid Wettberg am Freitag. Zum Festakt werden unter anderem Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) und die Präsidentin des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch, erwartet. Am Sonntag wird der Gemeinderabbiner Gabor Lengyel in sein Amt eingeführt. Deutschlandweit handelt es sich um die zweite Umwandlung einer Kirche in eine Synagoge.

In Hannover war es die Kirche, die ihr Gotteshaus der jüdischen Gemeinde angeboten hatte. Die 1995 mit 79 Mitgliedern gegründete liberale jüdische Gemeinde in Hannover ist auf inzwischen 600 Mitglieder angewachsen. Ihr bisheriges Quartier, eine angemietete Büroetage, platzte aus allen Nähten. Der Umbau der Kirche kostete 3,3 Millionen Euro, von denen Gemeinde und Sponsoren 1,3 Millionen übernahmen. Das Land Niedersachsen zahlte eine Million Euro und Stadt und Region Hannover je 500.000 Euro. Zu der „Etz Chaim“-Synagoge gehören eine jüdische Bibliothek, ein Kindergarten und Jugendzentrum sowie eine Migrationsberatung. „Wir wollen ein offenes Haus sein“, sagte Wettberg. DPA

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