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Einmal oben sein

Prozess um Linienbus-Entführung beginntDer Geiselnehmer war damals 20 Jahre alt und verliebt

Es wollte seiner Freundin echt imponieren: Da knallte sich der damals 20-Jährige die Birne voll, nahm ein Messer und eine Gaspistole mit und machte sich in der Nacht zum 29. September 2001 auf den Weg zum Veddeler Busbahnhof. Dort bedrohte er den Fahrer eines Linienbusses und zwang ihn zu einer Irrfahrt. Der heute 21-Jährige muss sich ab morgen vor dem Jugendgericht wegen Geiselnahme und schwerer räuberischer Erpressung verantworten.

Die Entführung der Linie 13 war Fahrgästen gegen 0.35 Uhr aufgefallen, als ihr Bus nicht eintraf und die HVV-Einsatzzentrale keinen Kontakt bekam. Die Fahrt ging zunächst über Lauenburg und Geesthacht zum Bahnhof Bergedorf. Dort ließ der Entführer drei ahnungslose junge Frauen einsteigen, die er ebenfalls als Geiseln nahm. Danach ging es zurück nach Lauenburg. Bei Stopps soll er die Frauen bedroht haben und bei einem Halt an einer Tankstelle in Lauenburg zwei Polizisten vom Eingreifen abgehalten haben, in dem er mit ihrer Tötung drohte.

Danach ging die Irrfahrt über die Autobahn Richtung Berlin weiter – im Schlepptau 400 PolizistInnen. Über Handy ließ er laut Polizei von den Geiseln Bier und Zigaretten ordern, die während der Fahrt durch ein Seitenfenster übergeben werden mussten. Durch ein zerschlagenes Fenster soll er danach eine Frau veranlasst haben, Feuerlöscher auf die Fahrbahn zu werfen, um die Verfolger abzuschütteln. Doch es nützte alles nichts: Bei Wittstock stoppte ein Spezialkommando den Bus und überwältigte den 20-Jährigen. MS

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