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Gentech in der Milch

Bayerische Studie weist nach, dass Erbsubstanz der Futterpflanzen auch in der Milch zu finden ist

BERLIN taz ■ Nach Angaben der Umweltschutzorganisation Greenpeace haben Wissenschaftler erstmals Gentech-Verunreinigungen in Milch nachgewiesen. „In der Milch eines Landwirts, der Gensoja und Genmais verfütterte, fanden Wissenschaftler Teile der Erbsubstanz dieser Pflanzen“, erklärte Greenpeace gestern. Die Studie sei bereits vor drei Jahren am „Forschungszentrum für Milch und Lebensmittel“ in Weihenstephan, Bayern, durchgeführt, aber nicht publiziert worden.

Bisher wurde immer angenommen, dass die Erbsubstanz von Futterpflanzen bei der Verdauung zerstört wird. Produkte wie Milch, Eier oder Fleisch von Tieren, die Gentechfutter erhalten haben, müssen daher auch nicht extra gekennzeichnet werden. „Diese Lücke“ müsse jetzt auf jeden Fall geschlossen werden, forderte der Gentech-Experte von Greenpeace, Henning Strodthoff.

„Wir haben zwar eine sehr geringe Menge an DNA-Bruchstücken in der Milch gefunden“, bestätigte Professor Ralf Einspanier vom Institut für Veterinär-Biochemie der FU Berlin. Doch woher diese stammten, sei letztlich noch unklar. Der Mitautor der bayerischen Milchstudie vermutet jedoch, dass die DNA-Fragmente nicht über das Tier in die Milch gelangten, sondern mit dem Staub in der Luft. Einspanier schloss auch aus, dass diese „extrem kleinen Bruchstücke“ noch ein funktionsfähiges Gen enthalten könnten. WLF

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