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Seltene Einigkeit der Globalisierungskritiker

Die Kölner Attac-Gruppe will nun doch wieder einen Koordinierungskreis bilden. Zudem soll zwei Mal im Jahr ein Ratschlag als oberstes Beschlussgremium tagen. Größere Streitigkeiten scheinen der Vergangenheit anzugehören

KÖLN taz ■ Nach etwas mehr als einem halben Jahr ohne ein koordinierendes Gremium für die laufenden Geschäfte wollen sich die Globalisierungskritiker von Attac Köln wieder festere Strukturen geben. Letzten Herbst hatte die Gruppe ihren Koordinierungskreis (Ko-Kreis) aufgelöst, ab dann gab es nur noch mehr oder weniger gut besuchte Plena mit wechselnder Besetzung. „Man meinte, Attac könne in einem sich selbst koordinierenden Prozess arbeiten“, sagt Hans Günter Bell heute. Bell gehört zu einer Gruppe von Attacies, die das nächste Plenum vorbereiten, das am 8. Juli im Bürgerzentrum Deutz (19.30 Uhr) stattfinden soll.

Bell und seine Mitstreiter haben dabei ein klares Ziel vor Augen: Ein neuer Ko-Kreis soll her. Ob das Gremium dann wirklich so heißen wird – andere Vorschläge sind „Orgateam“ oder „Moderationskreis“ –, muss Attac noch entscheiden. Auch die Arbeitskreise, die derzeit hauptsächlich die Arbeit machen, die in der Öffentlichkeit unter dem Label „Attac“ wahrgenommen wird, würden mitziehen, sagt Bell. „Bei allen fünf Arbeitskreisen ist die Bereitschaft da, sich im Ko-Kreis zu engagieren.“ Einzelne Arbeitskreise von Attac Köln haben bereits Kandidaten für das neue Gremium vorgeschlagen. Überhaupt gehe seit Neuestem bei Attac Köln alles sehr „harmonisch und konsensual“ zu, beteuert Bell, durch „personelle Veränderungen“ – sprich: das Ausbleiben mancher Aktivisten, die jetzt eher beim Wahlbündnis „gemeinsam gegen sozialraub“ engagiert sind – seien die Streitereien aus dem letzten Jahr beigelegt.

Das neue Gremium soll am 8. Juli gewählt werden, wahrscheinlich nur kommissarisch. Seine Aufgabe wäre dann unter anderem die Vorbereitung des ersten Kölner Attac-Ratschlages, der im September stattfinden soll. Dort würde dann auch der neue Ko-Kreis gewählt. Danach soll zwei Mal pro Jahr ein eintägiger Ratschlag stattfinden, mit „möglichst vielen Mitgliedern“ und abends „mit Fete“, skizziert Bell den Rahmen. Auch bundesweit trifft sich Attac regelmäßig zu solchen Ratschlägen, auf denen die Vertreter der Basis-Gruppen die Attac-Gremien wählen.

Für das Juli-Plenum haben sich die Kölner Attacies vorgenommen, vor der Strukturdebatte inhaltlich zu diskutieren. Denn im Herbst werden am Buß- und Bettag bundesweit unterschiedliche Aktionen stattfinden, die sich alle gegen Sozialabbau richten sollen. Attac Köln will sich am 8. Juli über den Stand der Vorbereitungen informieren, um dann zu überlegen, wie sich die Gruppe daran beteiligen kann. DIRK ECKERT

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