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Rasen für die Völkerverständigung

Interkultureller Austausch à la DaimlerChrysler: Mitarbeiter-Kids aus Deutschland, Kanada und den USA rasen auf der Bremer Teststrecke umher. So will der Konzern seine jetzigen und zukünftigen Mitarbeiter fester an sich binden

Bremen taz ■ „Das Coolste war die Steilkurve“, finden Alexander, Jana, Sarah, Björn und Eva. Die fünf sind gerade aus dem modernen Wagen gestiegen, der sie ziemlich fix über die Teststrecke am Mercedes-Benz-Kundencenter chauffiert hat. Selber fahren durften sie leider nicht – und das, obwohl Alexander schon den Führerschein hat. Das ist aber auch das einzig Negative, was ihnen an diesem Tag auffällt. Alles andere ist nämlich „noch viel besser, als wir es bei der Bewerbung erwartet hatten“.

Die fünf Jugendlichen aus Bremen sind Teilnehmer des Programms „Jugend ohne Grenzen“, das DaimlerChryler seit 1999 für seine Mitarbeiter anbietet. Teilnehmen können alle Kinder von Angestellten des Konzerns, sofern sie zwischen 15 und 18 Jahren alt sind und die Bewerbungsphasen überstehen. Trotz der Hürden ist das Programm äußerst beliebt: In diesem Jahr haben sich 756 Jugendliche beworben – so viele wie noch nie.

Alexander, Jana und die anderen hatten Glück: Sie sind Teil einer insgesamt 104-köpfigen Gruppe von Jugendlichen, die im letzten Jahr drei Wochen in Kanada und den USA verbrachten. Dieses Jahr war dann Deutschland dran. Die Aufenthalte laufen immer nach dem gleichen Schema ab: Zunächst wird eine Woche das Gastland bereist, wobei neben dem üblichen Sightseeing natürlich auch die Werke des Automobilkonzerns besichtigt werden. Daran schließt sich ein einwöchiger „Home-stay“ an, bei dem die Jugendlichen allein in einer Gastfamilie leben und die dortige Umgebung kennen lernen. Schließlich kommt man wieder zusammen, um Erfahrungen auszutauschen. Ein derartiges Programm schweißt zusammen. So lernen die Teilnehmer, „kulturelle Unterschiede als Bereicherung zu sehen“, wie Projekleiterin Elena Truffner-Sindoni zu berichten weiß. Für den Konzern lohnt sich diese intensive Art der Mitarbeiterbetreuung offenbar auch: Schon neun Teilnehmer der diesjährigen Gruppe haben einen Ausbildungsvertrag mit dem Arbeitgeber ihrer Eltern abgeschlossen. Thorsten Busch

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