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Schauplatz des Terrors

Denkmalentwürfe junger Roma im Ludwig Museum

Aachen taz ■ Auf einem begehbaren Hügel leuchten auf blauen Glassteinen Namen, Daten und Dokumente der Menschen die in den 1920er und 30er Jahren bis zu ihrer Deportation im Aachener Land lebten. Auch hier war ein Schauplatz des Terrors der NS-Behörden gegen “Zigeuner und nach Zigeunerart Umherziehende“. Amaro Drom – eine Gruppe junger Aachener Roma und Sinti haben sich mit der Historie des Kreises künstlerisch auseinandergesetzt und Entwürfe für Gedenkstätten erarbeitet, die bis Sonntag im Ludwig Forum für internationale Kunst in Aachen gezeigt werden.

Eröffnet wird die Ausstellung heute abend in Anwesenheit des Vize-Ministerpräsidenten Michael Vesper (Grüne) zum 60. Jahrestag der sogenannten Liquidierung des Zigeunerlagers von Auschwitz-Birkenau. Dort waren in der Nacht vom 2. zum 3. August 1944 die letzten 2.897 Überlebenden vergast worden. Amaro Drom haben bisher über 150 Namen von drangsalierten Einzelnen und Familien aus Aachen und Umgebung aus Akten ermittelt. Sie sind selbst befangen in ihrem, von Armut und Angst vor der Ausweisung beherrschten Leben. So zeigt ein anderes Modell eine große Anzahl Hände, die Halt und Hilfe suchend aus der Erde ragen. PEL

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