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Kommentar: Erwin tritt nachOlympische Spielereien

Düsseldorfs Oberbürgermeister Joachim Erwin (CDU) meldet sich mal wieder zu Wort – direkt aus Athen von den olympischen Spielen. Grund sind Äußerungen des Vizepräsidenten des Landessportbunds, Johannes Eulering. Während Erwin in Athen auf Promo-Tour für seine „Sportstadt Düsseldorf“ unterwegs ist, wagt es doch glatt jemand, die gescheiterte Olympiabewerbung Düsseldorf Rhein-Ruhr zu kritisieren und dafür auch noch gute Argumente zu liefern. Erwin ist beleidigt und stellt die Kompetenz der Kritik in Frage.

Dabei vergisst der Christdemokrat, dass die Düsseldorfer Bewerbung von Beginn an zum Scheitern verurteilt war. Das Konstrukt Rhein-Ruhr war eine Totgeburt. Als die Olympia-Ambitionen sich Anfang 2000 konkretisierten, wurde die im Ruhrgebiet entstandene Idee schnell von der Düsseldorfer Politik – Kommune wie Land – vereinnahmt. Ohne großen Widerstand aus dem Ruhrgebiet. Erwin spielte dabei eine nicht unwesentliche Rolle. Als Leipzig den Zuschlag erhielt, gab Düsseldorfs Oberbürgermeister auch noch den schlechten Verlierer – und sprach von einer politischen Entscheidung.

Ob eine Ruhrbewerbung erfolgreich gewesen wäre, lässt sich nicht beweisen. Joachim Erwin sollte aber endlich einsehen, dass sein persönliches Großprojekt gescheitert ist – für alle Zeiten.

HOLGER PAULER

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