NEU IM KINO: Diese Woche frisch
Captain Abu Raed
Jordanien 2007. Regie: Amin Matalqa. 110 Min.
„Captain Abu Raed“, das Debüt des jordanischen Regisseurs Amin Matalqa, handelt von drei Menschen, die vor dem Leben kapituliert haben. Was sie verbindet, ist der Gedanke an das Fliegen, als Wunschvorstellung beziehungsweise Selbstverwirklichung. Im Grunde erzählt Matalqa von einem Generationenprojekt, einer kommunitaristischen Gruppentherapie in einem erweiterten Sinne. Im Film hat jede Generation der anderen etwas anzubieten, aber es bedarf erst eines Märchens, die drei zusammenzubringen. „Captain Abu Raed“ ist ein bemerkenswerter Film, wenn auch nicht in formaler oder erzählerischer Hinsicht. Seit seiner Premiere auf dem Sundance Festival im Januar 2008, wo er mit dem World Cinema Audience Award ausgezeichnet wurde, hat er einen phänomenalen Siegeszug angetreten. Auf seiner Tour durch die internationale Festival-Szene von São Paolo bis Helsinki gewann er 21 Preise und wurde als Beitrag für den Auslands-Oscar nominiert. Regulär gestartet ist er bislang allerdings erst in drei Ländern: Jordanien, Finnland, den Niederlanden – und ab dieser Woche nun auch in Deutschland.
Hilde
D 2009. Regie: Kai Wessel. 136 Min.
„Hilde“ hält sich musterschülerhaft an die Genreregeln im Fach „Biopic“. Der Film setzt ein im Jahr 1966. Die Knef kehrt nach langer Abwesenheit nach Berlin für ein Konzert zurück, wird von einer Reportermeute am Flughafen empfangen und zieht sich danach ins Hotel zurück, um sich für den Auftritt vorzubereiten. Von dort nun wird in Rückblenden die Geschichte ihrer Karriere erzählt. Aber es bleibt bei der Biopic-Nummernrevue, beim Name-Dropping. Erfahrbar macht der Film darüber wenig.
CAPTAIN ABU RAED: Eiszeit, Filmkunst 66 HILDE in 20 Kinos
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