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„Frances“ wütet durch Florida

Zehntausende evakuiert: Hurrikan „Frances“ erreicht mit Spitzengeschwindigkeiten von 170 Stundenkilometern und großen Mengen Regen die Ostküste Floridas

MIAMI/STUART dpa/ap ■ Ganz Florida hat sich vor dem Ansturm des Hurrikans „Frances“ geduckt. Mit 170 Kilometern in der Stunde zieht der Wirbelsturm in der Nacht zum Sonntag über den Küstenstrich bei Stuart hinweg, 175 Kilometer nördlich von Miami. An der gesamten Ostküste von Florida brachten die ersten Ausläufer des massiven Sturmgebiets immer wieder Wolkenbrüche. Abgerissene Stromleitungen schlagen auf die Straße und schicken einen Funkenwirbel in den Nachthimmel.

2 Millionen Haushalte sind ohne Strom. Betroffen sind ganze Ortschaften wie Vero Beach. Wer dem an 2,8 Millionen Menschen gerichteten Aufruf zur Evakuierung nicht folgen wollte, zieht sich ins Badezimmer oder in Hotellobbys zurück. 70.000 Einwohner harren in Notunterkünften aus.

Aus dem Nationalen Hurrikan-Zentrum in Miami gibt es keine guten Nachrichten: „Es wird noch schlimmer kommen“, so der Leiter Max Mayfield. Ungewöhnlich sind die gewaltigen Ausmaße des Sturmwirbels: Selbst 137 Kilometer von seinem Auge entfernt erreicht „Frances“ noch Hurrikanstärke. Im Bezirk Martin, in dem auch Stuart liegt, müssen 630 Menschen von einer Schule in eine andere Notunterkunft ausweichen. Das Dach der Schule wurde teilweise abgerissen, 16 Räume wurden überflutet. „Frances“ ist mehr als doppelt so groß wie sein Vorgänger „Charley“, der Florida vor drei Wochen traf.

Über dem Festland verlangsamte „Frances“ sein Tempo auf nur noch 10 Stundenkilometer in Richtung Nordwesten. Dadurch, befürchten Metereologen, könnten die Winde und Starkregenfälle noch länger andauern. Die Meteorologen warnen vor massiven Überflutungen: Mehr als 300 Millimeter Niederschlag seien zu erwarten, dazu gefährliche Sturmfluten mit bis zu 5 Meter hohen Wellen.U. E.

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