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Öcalan ordnete Morde an

Aus türkischer Haft heraus soll der PKK-Führer die Tötung von Dissidenten befohlen haben. PKK fällt auseinander

BERLIN dpa ■ Der in der Türkei inhaftierte Chef der Kurdenorganisation PKK, Abdullah Öcalan, hat nach nach Informationen des Berliner Tagesspiegels die Ermordung mehrerer kurdischer Dissidenten angeordnet. Unter anderem stünden der ehemalige Europachef der PKK, Kani Yilmaz, und eine frühere PKK-Sprecherin auf der Todesliste von Öcalan, berichtete das Blatt gestern. Dies gehe aus Protokollen der Gespräche von Öcalan mit seinen Anwälten auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali hervor, die in der Kurdenbewegung zirkulierten und der Zeitung vorliegen.

Über die Ex-PKK-Sprecherin Mizgin Sen, die sich im Mai von der PKK getrennt hatte, sagte Öcalan den Protokollen zufolge: „Macht sie unschädlich.“ Nach Angaben von Öcalan-Gegnern fehle von Sen seitdem jede Spur. In der PKK toben laut Tagesspiegel derzeit blutige Machtkämpfe. Allein in den vergangenen Monaten haben sich demnach dutzende führender PKK-Mitglieder von der Organisation abgesetzt.

Fünf Jahre nach Öcalans Festnahme sei die PKK damit endgültig auseinander gebrochen. Einige PKK-Einheiten verüben seit drei Monaten wieder verstärkt Anschläge in der Türkei.

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