die bremer kinotaz - alle Filme, alle Termine

A

Antoni Gaudí Japan 1984, R: Hiroshi Teshigahara / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„Der renommierte japanische Filmregisseur (‚Die Frau in den Dünen‘) erzählt in faszinierenden Bildern und ohne Kommentar vom Leben und Werk des Architekten. Unterstützt von der kongenialen Musik Toru Takemitsus bezieht der Film die Einflüsse der katalanischen Kultur seit dem Mittelalter und die anderer zeitgenössischer Architekten in seine Darstellung ein.“ (Kommunalkino) Kino 46

Anything Else USA/Frankreich/Niederlande/Großbritannien 2003, R: Woody Allen, D: Woody Allen, Jason Biggs, Christina Ricci

„‚Liebst du mich?‘, will Jerry von seiner Freundin Amanda wissen. Die pflaumt zurück: ‚Warum fragst du das? Nur weil ich zusammenzucke, wenn du mich berühren willst?‘ Diese und ähnlich witzige Dialoge, mit denen Woody Allen seine neue Komödie gespickt hat, machen klar: Jerry und Amanda stecken in einer Beziehungskrise. Scherze über seine Dauerobsessionen Holocaust, Psychoanalyse und Masturbation verknüpft Allen pfiffig mit einer tragikomischen Love-Story, die beweist, dass der 68-Jährige sich seine jugendliche Unbeschwertheit bewahrt hat. Und ein Regisseur der Widersprüche bleibt: abgeklärt, doch zutiefst romantisch.“ (Cinema) Cinema

B

Big Fish USA 2003, R: Tim Burton, D: Ewan McGregor, Albert Finney

“Wenn Edward Bloom von Edward Bloom spricht, was er sehr häufig tut, erscheint sein Leben als ein einziges Abenteuer: Er hat einen Riesen gezähmt, siamesischen Zwillingen das Leben gerettet und mit List und Witz das Herz einer schönen Frau erobert; im Zirkus ist er natürlich auch aufgetreten. Selbst auf dem Sterbebett erzählt der geniale Aufschneider und sympathische Egozentriker (Albert Finney) seinem längst erwachsenen Sohn (Billy Crudup) solche Märchen. US-Regisseur Tim Burton (,Mars Attacks!‘, ,Planet der Affen‘) hat diese überladene Gutmensch-Fabel zu einer überaus effektvollen und zugleich arg beliebigen Nummernrevue hochgejazzt.“ (Der Spiegel) City

Butterfly Effect USA 2004, R: J. Mackye Gruber, Eric Bress, D: Ashton Kutcher, Melora Walters

„Bei dem Versuch, sich an traumatische Erlebnisse aus seiner Kindheit zu erinnern, wird Jungstar Ashton Kutcher in die Vergangenheit katapultiert. Kann er der Versuchung, negative Ereignisse zu korrigieren, widerstehen? Jeder von uns wird sicherlich mindestens eine schlimme Erfahrung aus der Vergangenheit tilgen wollen. Mit diesem Bedürfnis spielt der Film, beschäftigt unsere Fantasie, und das macht ihn so unterhaltsam. Darüber hinaus überzeugen die Schauspieler.“ (Cinema) Cinemaxx, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar

C

Caravaggio Großbritannien 1986, R: Derek Jarman, D: Nigel Terry, Sean Bean

“Ein außerordentlicher Maler-Film – aber gewiss nicht jedermanns Sache. Die Visionen des Malers und Filmregisseurs Derek Jarman über den Renaissance-Maler Caravaggio (1571-1610) sind so etwas wie eine fiktive Bilder-Psychoanalyse: Die Gemälde Caravaggios dienen dem Engländer Jarman als Schlüssel für dessen Charakter und Biographie. Aus den Bildern liest er ein Homosexuellendrama von Maler und Modell heraus. Jarman entwirft dabei eine Sado-Lasterwelt von der harten, einsamen Gossenpoesie eines Pasolini oder Genet. Dass Taschenrechner und Schreibmaschinen benutzt werden, dass moderne Zeitungen, Jeans und Motorräder vorkommen: Das sind frappierende Elemente, um den ,Zeit‘-Ausstattungspomp eines Historienschinkens (für den Jarman kein Geld hatte) zu verfremden.“ (Ponkie) Gondel

Casomai - Trauen wir uns?! Italien 2002, R: Alessandro D‘Alatri, D: Fabio Volo, Gennaro Nunziante

„Ein Pärchen will heiraten, doch der Priester glaubt nicht so recht an das Vorhaben. Nicht etwa, weil er an Stefanias und Tomassos Liebe zweifelt, sondern weil die gegenwärtigen Scheidungsbilanzen eindeutig dagegen sprechen. Es kommt zur Diskussion unter den Hochzeitsgästen, was den Rahmen abgibt für die Erzählung einer Ehe in Zeiten der Leistungsgesellschaft. Dabei schlägt Regisseur Alessandro D‘Alatris Herz spürbar für seine beiden Protagonisten, die Stefania Rocca und Fabio Volo als sympathisch überfordertes Durchschnittspärchen geben.“ (tip) Atlantis

Coffee and Cigarettes USA 2004, R: Jim Jarmusch, D: Iggy Pop, Alfred Molina

„Vor Jahren schon hatte Jim Jarmusch dem (Alb-)Traumpaar Koffein & Nikotin mit drei Kurzfilmen gehuldigt; diesen hat der Kinopoet des ‚Take It Easy‘ nun acht weitere skurrile Sketches angefügt. Also elf Variationen des Themas: Musiker- und Schauspieler-Kumpane von Jarmusch (u. a. Iggy Pop, Alfred Molina, Bill Murray, RZA), alle vorzugsweise sich selber spielend, hocken in bezauberndem Schwarzweiß beisammen, schlürfen Kaffee, qualmen und quatschen (bzw. schweigen). Es entstehen ironische Psychoduelle, Mini-Hollywoodsatiren und nostalgische Vignetten. Jarmusch macht Filme mehr für Genuss- denn für Kettenraucher. (Neue Zürcher Zeitung) Casablanca OL, Schauburg (OmU)

D

Dänische Delikatessen Dänemark 2003, R: Anders Thomas Jensen, D: Mads Mikkelsen, Nicolaj Lie Kaas

“Der lebenslustige Bjarne und der ehrgeizige und komplexbeladene Svend sind Metzger und Freunde. Gemeinsam eröffnen sie ihre eigene Fleischerei, die es allerdings schwer gegen die Konkurrenz von ihrem alten Boss Holger hat. Bis Svend ein neues Gericht nach sehr bizarrem aber äußerst erfolgreichem Rezept zusammenbraut. Regisseur und Autor Anders Thomas Jensen (,Flickering Lights‘, Drehbuch zu ,Mifune‘) gelang mit seiner rabenschwarzen Komödie einer der erfolgreichsten Filme des dänischen Kinojahres 2003. Mit morbidem Humor, originellen Einfällen und wahrhaft skrupellosen Darstellern ist ,Dänische Delikatessen‘ allerdings kein Fall für empfindliche Mägen.“ (Blickpunkt:Film) Schauburg

The Day After Tomorrow USA 2004, R: Roland Emmerich, D: Dennis Quaid, Jake Gyllenhaal

„Die buchstäblich reinste Variante des amerikanischen Desasterkinos: Den hundertmillionenfachen, bald tiefgefrorenen Blutzoll des globalen Wetterumschwungs, den das Abreißen des Golfstroms binnen weniger Tage auslöst, verbirgt Emmerichs ‚The Day After Tomorrow‘ bald diskret hinter den Schneeverwehungen der nördlichen Hemisphäre, platziert dazwischen kleine Comedyschnipsel und eine ganz private Klimaverschiebung: Die Vergletscherung seiner Familiengefühle beantwortet der Held Dennis Quaid mit einem väterlichen Gewaltakt im kältedämmenden Anorak. Herzerwärmend - wenn es nicht so kühl kalkuliert wäre.“ (tip) City

Dreißig über Nacht USA 2004, R: Gary Winick, D: Jennifer Garner, Mark Ruffalo

„Eine 13-Jährige wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich 30 zu sein. Als ihr Wunsch plötzlich in Erfüllung geht, muss sie zu ihrer Überraschung damit fertig werden, dass sie sich zu einer zwar erfolgreichen, aber nicht gerade netten Person entwickelt hat. Ansprechende, wenn auch wenig originelle Hollywood-Komödie.“ (filmdienst) Apollo BHV, Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar

E

Echte Frauen haben Kurven USA 2002, R: Patricia Cardoso, D: America Ferrera, Lupe Ontiveros

„Eine 18-jährige Amerikanerin mexikanischer Abstammung, die bei ihren Eltern in Los Angeles wohnt, will ihrer Herkunft und deren starren Regeln entfliehen und in New York studieren. Dies bringt ihre Mutter gegen sie auf, die vehement an den kulturellen Wurzeln ihrer Familie festhält. In ihrem Konflikt spiegelt sich das grundsätzliche Ringen von Immigranten der zweiten oder dritten Generation, die zwischen alten Traditionen und den Verlockungen der Moderne einen Weg finden müssen.“ (filmdienst) City

Eine italienische Hochzeit Australien/Großbritannien 2003, R: Jan Sardi, D: Giovanni Ribisi, Adam Garcia

“Eine italienische Hochzeit wünscht sich der unscheinbare Angelo, der in den fünfziger Jahren in Australien ein Café für heimwehkranke Landsleute betreibt. Weil sich aber auf dem fünften Kontinent keine passende Frau für Angelo findet, importiert er schließlich via Heiratsvermittlung eine Braut direkt aus Italien. Die Liebeskomödie von Regie-Debütant Jan Sardi ist ähnlich bittersüß wie der Espresso, der aus Australiens erster, natürlich aus Italien importierter Espressomaschine rinnt.“ (Der Spiegel) City

Ein verrückter Tag in New York USA 2004, R: Dennie Gordon, D: Ashley Olsen, Mary-Kate Olsen

„Seit dem 13. Juni sind sie volljährig. Doch die Olsen-Zwillinge bleiben sich treu – als Mischung zwischen Barbie-Puppen und keimfreien All-American-Girls. Die Olsen Twins spielen Schwestern wie Feuer und Wasser. Regisseurin Dennie Gordon bietet mit ‚Ein verrückter Tag in New York‘ einen rundum harmlosen Filmspaß. Fazit: No sex, no drugs und kaum Rock‘n‘Roll: Ein blitzsauberer Film für die unverdorbene Jugend.“ (Cinema) Cinemaxx

Elisabeth Kübler-Ross - Dem Tod ins Gesicht sehen Schweiz 2002, R: Stefan Haupt

„Das Porträt der Ärztin und Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross, die sich 40 Jahre lang für Sterbende und Trauernde, für einen menschenfreundlicheren Umgang mit dem Tod einsetzte. Die interessante Lebensgeschichte der Schweizer Bürgertochter, die als Drillingstochter das Kämpfen lernte und sich mit viel Willenskraft auf ihr Lebensprojekt einließ.“ (tip) City

F

Fahrenheit 9/11 USA 2004, R: Michael Moore

“Der Film „Fahrenheit 9/11“, der als Pamphlet gegen die Bush-Familie beginnt und als Elegie auf eine von ihrem Oberbefehlshaber im Stich gelassene United States Army endet, ist das schärfste Mediengeschütz, das die Demokraten im Wahljahr auf ihre politischen Gegner richten können. Er spricht aus, was John Kerry nicht laut zu sagen wagt. Moore ist ein Fachmann im Aufdecken von Widersprüchen zwischen Sein und Schein, und daran herrscht unter der jetzigen Regierung kein Mangel. In seinem Film sieht man, wie der Präsident unmittelbar nach den Anschlägen vom 11. September in einer Schulklasse in Florida sitzt und ein Kinderbuch liest. Später erscheint er Grimassen schneidend im Fernsehstudio, wo seine Rede zum Beginn des Irak-Kriegs aufgezeichnet wird. Solche Bilder sind keine Sottisen. Sie sind Waffen, und Michael Moore weiß, wie man sich ihrer bedient.“ (FAZ) Cinemaxx, Gondel

G

Garfield USA 2004, R: Peter Hewitt, D: Breckin Meyer, Jennifer Love

„Er ist dick, faul und unglaublich egozentrisch: Als Cartoon-Held treibt der rote Kater Garfield seit mittlerweile 26 Jahren sein Unwesen und hat seinem Erfinder Jim Davis zweifellos einige nette Merchandising-Millionen beschert. Jener Kater, der sich in der Familienkomödie „Garfield“ von Peter Hewitt als computeranimierter Charakter zwischen Schauspielern und echten Tieren technisch recht eindrucksvoll bewegt, scheint jedoch kaum mehr als ein entfernter Verwandter des echten Garfield zu sein: Kindgerecht „entschärft“, geht doch viel vom Zynismus der frechen Figur verloren. (tip) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar

Gegen die Wand Fatih Akin, D: Birol Ünel, Sibel Kekilli

Die Schauspielerin Frances McDormand lieferte als Jurypräsidentin bei der Verleihung mit einem Satz die perfekte Begründung dafür, warum die radikal-traurige Liebesgeschichte des türkischstämmigen Hamburgers Fatih Akin als das beste Werk der Berlinale ausgewählt wurde: „Your film is really Rock’n’ Roll“. Da erzählt einer frech, laut und radikal eine authentische Geschichte aus seiner Welt. Mit vollem Tempo fährt gleich in der ersten Sequenz des Films der 40-jährige Cahit sturzbetrunken sein Auto „gegen die Wand“ und landet als Suizidgefährdeter in der geschlossenen Abteilung des Krankenhauses Ochsenzoll. Dort trifft er auf Sibel, die sich die Pulsadern aufschnitt, um so ihrem islamistisch strengen Elternhaus zu entfliehen. Die beiden türkisch/deutschen Außenseiter schließen einen Pakt: Cahit wird Sibel heiraten, damit diese von zuhause ausziehen und frei das Leben genießen kann. Die rebellische Lebensstimmung, die Wut und dieses hemmungslos lustvolle Ausbrechen zeigt Akin mit einer ruppigen Offenherzigkeit und sympathischen Maßlosigkeit, die alle Formen und Konventionen sprengt. (hip) Cinema

Das Geheimnis von Green Lake USA 2003, R: Andrew Davis, D: Shia Lebeouf, Jon Voight

“Ein zu Unrecht wegen angeblichen Diebstahls verurteilter Junge, auf dessen Familie seit Generationen ein Fluch lastet, muss in einem Straflager für Jugendliche gemeinsam mit seinen Leidensgenossen Löcher in den texanischen Steppenboden graben. Origineller Abenteuerfilm für Jugendliche, der trotz einiger Längen mit skurrilen Figuren und einer abstrus verschlungenen Erzählung unterhält, ohne seine Zielgruppe zu überfordern.“ (filmdienst) City

Die Geschichte von Marie und Julien Frankreich/Italien 2003, D: Jacques Rivette, D: Emmanuelle Béart, Jerzy Radziwilowicz

„Mitte der Siebziger hat Rivette dieses Filmprojekt schon einmal begonnen, damals mit Leslie Caron in der Hauptrolle, aber nach zwei Improvisationstagen auf dem Set verschwand Rivette, und das ohne Drehbuch begonnene Projekt starb. Nun also der neue Anlauf: eine Liebesgeschichte auf den Spuren von Edgar Allan Poe mit Briefen aus dem Jenseits, Erpressungen und allerlei Geheimnissen. Eine verspielte, recht theatrale Erzählung über das Leben im Tode und den Tod im Leben, mit Lust an Symmetrien und Spiegelungen inszeniert.“ (tip) Gondel

Girls Club - Vorsicht bissig! USA 2004, R:Mark S. Waters, D: Lindsay Lohan Rachel McAdams

„Cady Heron (Lindsay Lohan, „Freaky Friday“) ist just aus Afrika in die USA heimgekehrt. Ihre erste Lektion: Gegen die Highschool ist der Busch ein Streichelzoo. Regina (Rachel McAdams), Anführerin der Girlgang Plastics, bestimmt gnadenlos, wer in und wer out ist. Garstige Seitenhiebe auf den All-American-Alltag und biestige Wortduelle machen den Ausflug in den Mikrokosmos Highschool und die Psyche pubertätswirrer Teens zur kurzweiligen Studienfahrt. Ergebnis: „Girls Club“, eine bonbonbunte Posse mit reichlich Stutenbeißerei und ein bisschen Hintersinn.“ (Cinema) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar

H

Hellboy USA 2004, R: Guillermo Del Toro, D: Ron Perlman, John Hurt

„Hellboy entschlüpft 1944 als kleines Teufelchen durch ein kurzzeitig geöffnetes Höllentor auf die Erde, als die Nazis versuchen, sich unter Mithilfe Rasputins und seiner schwarzen Magie doch noch den Endsieg zu sichern. 50 Jahre später versuchen die Kräfte des absolut Bösen erneut, die Weltherrschaft an sich zu reißen und wollen sich dabei Hellboys bedienen. Dieser dient inzwischen der Gegenseite. Ironische und zeitgemäße Verfilmung der gleichnamigen Comicvorlage, die es schafft, Kriegs-, Liebes- und Fantasyfilm in einem einzigen Genre-Eintopf zu verwerten.“ (tip) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar

I

In deinen Händen Dänemark 2003, R: Anette K. Olesen, D: Ann Elonora Jorgensen, Trine Dyrholm

„Kompromissloser Dogma-Film über eine junge Theologin, die sich in einem Frauengefängnis mit den Insassinnen und ihren eigenen Seelenqualen auseinandersetzen muss. Ein Film um Gott, Glauben und letzte Gewissheiten, das Ganze verpackt in einem ungeschminkten Dogma-Film. Starker Tobak, der von Regisseurin Annette K. Olesen (‚Kleine Missgeschicke‘) mit der Innensicht eines Gefängnisses und provozierenden Fragen kombiniert wird.“ (Blickpunkt:Film) Cinema

I, Robot USA 2004, R: Alex Proyas, D: Will Smith, Bridget Moynahan

„Chicago im Jahr 2035: Servile Dienstleistungsroboter sind zum besten Freund des Menschen avanciert, lediglich der technophobe Cop Will Smith wittert eine mörderische Verschwörung der Maschinen. Einmal mehr kämpft hier Mensch gegen Maschine und Mensch mit Maschine. Weniger product placement und weniger Zurichtung auf einen glatten Sommer-Blockbuster hätten eine richtig gute Reflexion über ‚the ghost in the machine‘ ergeben. So ist es immerhin ein netter Unterhaltungsfilm geworden. (tip) Cinemaxx, Cinemax OL, Cinespace, CineStar

Italienisch für Anfänger Dänemark 2000, R: Lone Scherfing, D: Anders W. Berthelsen, Peter Gantzler / Originalfassung mit Untertiteln

„Frappierend an dem Film ihm ist, dass die Regisseurin sich zwar streng an das formale Keuschheitsgelübde der Dogmafilmer gehalten hat, man dies aber schon nach wenigen Minuten völlig vergisst. Der Film erzählt von sechs Menschen, die in einer tristen Vorstadt von Kopenhagen leben und sich in einem Volkshochschulkurs treffen. Er ist gefüllt mit zärtlichen, absurden Pointen, die vom Leben abgeguckt scheinen. Und es begeistert, wie behutsam und subtil Lone Scherfing es fertigbringt, die sechs mit ihren Schwächen, ihrer Unbeholfenheit und Schüchternheit so liebenswert zu machen.“ (hip) Kino 46

K

Kalender Girls Großbritannien 2003, R: Nigel Cole, D: Helen Mirren, Julie Waters

„Zwei beste Freundinnen im besten Alter haben ihn satt, den Unterricht in Broccoli- oder Teppichkunde am Women‘s Institute ihres nordenglischen Dorfes. Den jährlichen Vereinskalender wollen sie, zu einem guten Zweck selbstredend, statt wie üblich mit prächtigen Naturbildern mit Aufnahmen des eigenen, prächtigen Naturzustands schmücken – sprich: mit Nacktaufnahmen. Nigel Cole ist mit der Verfilmung einer wahren Begebenheit ein etwas harmoniesüchtiges, doch emanzipatorisches und bissiges Stück britisches Unterhaltungskino geglückt.“ (NZZ) City

Keine halben Sachen 2 USA/Deutschland 2004, R: Howard Deutch, D: Bruce Willis, Matthew Perry

„Fortsetzung einer amerikanischen Gangsterkomödie aus dem Jahr 2000, in der Mafiosi die Frau eines Zahnarztes entführen, um ihren früheren Ehemann, einen im mexikanischen ‚Exil‘ zum Hausmann mutierten Auftragskiller, aus der Reserve zu locken. Allerdings bleibt das Sequel auf ganzer Linie hinter dem Vorgängerfilm zurück, was zwar nicht die Quantität aberwitziger Irrungen und Wirrungen anbelangt, wohl aber deren Qualität, da die öde Klamotte primär aus Klamauk und schauspielerischen Mätzchen besteht.“ (filmdienst) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar

Ken Park USA 2002, R: Edward Lachman, Larry Clark, D: Tiffany Limos, Stephen Jasso

„Eine Teenagerclique in kalifornischer Kleinstadt-Ödnis zwischen Sex, Drogen, Aggression und Hoffnungslosigkeit. Anders als in seinem Regiedebüt ‚Kids‘ entlarvt Clark hier die Eltern als die wahren Verführer, Missbrauchstäter und Ignoranten. Weshalb sein Film bei aller nihilistischen Gewalt und sexueller Explizität wie ein tröstliches Märchen über die Macht jugendlicher Freundschaft und Träume wirkt. (tip) Cinema

Kill Bill: Volume 2 USA 2004, R: Quentin Tarantino, D: Uma Thurman, David Carradine

„Kongeniale Fortsetzung des meisterhaften ‚Volume 1‘. Tarantino führt alle losen Enden zusammen und spinnt den Rachefeldzug der Braut gegen Bill und dessen Killerkommando fort. Der ganze ‚Kill Bill‘ ist ein wildes vierstündiges Epos, ein Höllenritt durch den Spaghetti-Western, die Yakuza-Welt, das Hongkong-Kino, das Blaxploitation-Universum und die Noir-Melodramen der 40er, eine höchst kunstvolle Liebeserklärung an das dreckige, populäre Kino.“ (tip) City

Die Kinder des Monsieur Mathieu Frankreich/Schweiz 2004, R: Christophe Barratier, D: Gérard Jugnot, Francois Berleand

„‚Die Kinder des Monsieur Mathieu‘ sind schwer erziehbare Jungen in einem französischen Internat Ende der vierziger Jahre, die vom Schulleiter und seinen Schergen malträtiert werden und sich mit rüden Scherzen revanchieren. Doch der neue Musiklehrer Clément Mathieu bändigt die Bande: mit einer Stimmgabel. Er gründet einen Chor, gibt den Jungen so ein Gefühl für Harmonie - und damit ein Stück Kindheit zurück. Amüsant beschreibt Regisseur Christophe Barratier, wie sich Rüpel in Sängerknaben verwandeln. Wer sich von den singenden Rotznasen und Engelsgesichtern nicht rühren lässt, hat kein Herz.“ (Der Spiegel) Casablance OL, Schauburg

King Arthur USA/Irland 2004, R: Antoine Fuqua, D: Clive Owen, Stephen Dillane

„Nicht nur eine weitere, sondern auch eine neue Version der Legenden um König Artus und dessen Ritter der Tafelrunde. Drehbuchautor David Franzoni hat in den Annalen einen römischen Heerführer entdeckt, der im Britannien des 5. Jahrhunderts die sächsischen Eindringlinge zurückgeworfen hatte. So hauen, stechen und prügeln die verwegenen Recken mit Unterstützung des geheimnisvollen Merlin und seiner Britannier auf die eingedrungenen Mordbrenner ein. Ein blutiges Spektakel mit brutal realistisch abgefilmten Nahkampfszenen vor dem Hintergrund computeranimierter Statistenheere. (Neue Zürcher Zeitung) Cinemaxx, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar

Kleinruppin Forever Deutschland 2003, R: Carsten Fiebeler, D: Tobias Schenke, Anna Brüggermann

„Lahme Komödie um die kurz nach der Geburt getrennten Zwillinge Tim und Ronnie, die auf zwei verschiedenen Seiten der innerdeutschen Staatsgrenze aufwachsen. Die Geschichte bleibt flach, vorhersehbar und auf billige Effekte angelegt: Klassenreise in die DDR, Treffen mit dem bisher unbekannten Zwillingsbruder Ronnie, der Ossi ergreift die Chance, macht rüber zum Klassenfeind, und der arrogante Wessi sitzt hilflos in der Zone fest. Nach einigen Integrationsproblemen bietet sich die Gelegenheit zur Rückkehr, aber inzwischen haben die Macht der Liebe und die heilende Kraft des Kollektivs das ihre getan.“ (tip) Cinemaxx, CineStar

Königreich der Elefanten USA 1998

Elefanten gehören zu den bedrohten Tierarten der Erde. Zur Jahrhundertwende zogen noch mehr als 10 Millionen durch den afrikanischen Kontinent. 1970 waren davon noch 20 Prozent übrig, 1989 waren es nur noch 500.000 Tiere. Und so nah und so dick wie in „Königreich der Elefanten“ haben bislang wohl nur Elfenbeinjäger die Rüsseltiere erlebt.(bes) Imax

Kops Schweden/Dänemark 2003, R: Josef Fares, D: Josef Fares, Torkel Petersson

“Die Polizisten im schwedischen Högsboträsk haben wenig zu tun: Vom Vormittagsschläfchen geht‘s direkt in die Mittagspause und weiter in den Feierabend. ,Kops‘ begnügt sich leider rund um diese ruhig gestellten Charaktere mit allzu naiven Kapriolen: Nötig werden die, als das Innenministerium die Dienststelle mangels vorhandener Kriminalität schließen will. Um die Statistik schnell nach oben zu bringen, werden die Landpolizisten selbst heimlich straffällig, doch die Übertreibungen, zu denen sich Regisseur Josef Fares (,Jalla! Jalla!‘) dabei hinreißen lässt, schaden ihren Karrieren so sehr wie der matten Komödie.“ (tip) City

Die Kühe sind los USA 2004, R: Will Finn, John Sanford

„Sag zum Abschied leise Muh. Auch wenn sich der konventionelle Animationszweig der Disney-Studios in Deutschland mit über drei Millionen ‚Bärenbrüder‘-Besuchern noch einmal aufbäumte, kommt jetzt mit ‚Die Kühe sind los‘ der endgültig letzte mikrochipfreie Trickfilm aus dem Micky-Maus-Haus. Als hätten uns die Macher den Abschied von der Handarbeit nicht allzu schwer machen wollen, erweist sich dieser Schlusspunkt einer Ära als recht unwürdiges Mittelmaß. Die Geschichte dreier Kühe und eines trotteligen Pferdes, die einem Viehdieb namens Alameda Slim das Handwerk legen wollen, ist bestenfalls drollig.“ (Cinema) Apollo BHV, Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, City, Wall-Lichtspiele BHV

L

L‘auberge espagnole - Barcelona für ein Jahr Frankreich/Spanien 2002, R: Cédric Klapisch, D: Romain Duris, Cécile De France

„Der junge Pariser Xavier reist nach Barcelona, wo er dank eines Stipendiums sein letztes Studienjahr verbringen will. Nachdem er dort von seinen sechs neuen Mitbewohnern aus allen Ecken Europas einem Eignungstest unterzogen worden ist, wird er in die multinationale Wohngemeinschaft aufgenommen. Die unwiderstehlich charmante mediterrane Studentenkomödie lockte in Frankreich bereits mehr als drei Millionen Zuschauer in die Kinos. „ (Blickpunkt:Film) City

Lauras Stern Deutschland 2003, R: Piet De Rycker, Tilo Graf Rothkirch

„Nach dem Umzug in eine fremde Stadt findet die kleine Laura nur schwer Anschluss und fühlt sich allein. Da fällt ein Stern vom Himmel. Sie kümmert sich rührend um ihn und hat einen Freund gefunden. Liebevoll aufbereitete Spielfilmadaption der erfolgreichen Kinderbücher von Klaus Baumgart und des von ihnen inspirierten Kinderfernsehformats. Die warmherzige Geschichte um Freundschaft hat mit Mirco Nontschew, Eva Mattes und Heinrich Schafmeister recht prominente Stimmen gewonnen und sollte bei den Kleinen gut ankommen.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar, Schauburg, Wall-Lichspiele OL

Les petites Couleurs Schweiz 2002, R: Patricia Plattner, D: Anouk Grinberg, Bernadette Lafont / Originalfassung mit Untertiteln

Siehe Kritik auf der nächsten Seite Schauburg

Liebe mich wenn du dich traust Frankreich 2003, R: Yann Samuel, D: Guillaume Canet, Marion Cotillard

„Als ungezogene Kinder entdecken Julien und Sophie ihre Zuneigung zueinander, die nur wenige Jahre später in heiße Liebe umschlägt. Das Debut des französischen Regisseurs, Illustrators und Trickfilmzeichners Yann Samuell - der sich selbst offenbar das Pseudonym Jean-Pierre Jeunet zugelegt hat - möchte eine wilde, grelle, poetisch-naive Liebesgeschichte im Stile von Jean-Pierre Jeunets ‚Amélie‘ und Jaco van Dormaels ‚Toto le héros‘ sein; doch Samuells ausgeprägter Wille zur Ästhetik droht jeden zarten Charme der Geschichte unter sich zu begraben.“ (Neue Zürcher Zeitung) City

N

1900 / 2. Teil USA/Italien 1976, R: Bernardo Bertolucci. D: Robert De Niro, Gérard Depardieu

“Als Mitte der siebziger Jahre Bernardo Bertoluccis fast fünfeinhalbstündiges Epos ,1900‘ in die italienischen Kinos kam, löste der Film heftige politische Kontroversen aus. Lieferte der Regisseur doch nicht weniger als eine Interpretation der jüngsten italienischen Geschichte Italiens und den Versuch, die Wurzeln des Faschismus freizulegen. Bertolucci zeigt eine archäologische Ästhetik des Widerstandes. Den Besitzlosen und Ausgebeuteten gilt seine Zuneigung, denn sie sind es, die die karge und verschüttete bäuerliche Kultur der Emilia Romagna, in der der Film spielt, getragen und geschaffen haben. In seinem sex- und gewaltgesättigten Jahrhundertwerk reaktiviert er ein spektakuläres Genre der fünfziger Jahre: das historische Kolossalgemälde.“ (taz) City

P

Pieces of April USA 2003, R: Peter Hedges, D: Katie Holmes, Patricia Clarkson, Derek Luke

“Manchmal gibt es nur einen einzigen Grund, sich einen Film anzuschauen – in diesem Fall heißt der Grund Patricia Clarkson. Sie spielt eine krebskranke Kleinstadtehefrau, die zu Thanksgiving zu ihrer Familie nach New York fährt, weil die ungeliebte ältere Tochter, eine punkige Rebellin (Katie Holmes), zum Versöhnungsdinner eingeladen hat. Clarksons Figur weiß, dass sie sterben wird, und nimmt sich deshalb eine Freiheit, die sie völlig unberechenbar macht. Die Darstellerin, für die Rolle Oscar-nominiert, buhlt keine Sekunde lang um die Tränen der Zuschauer, sie spielt einfach eine Lebende, eine, die noch nicht fertig ist, und kommt dadurch der Todesangst so nahe, dass es den tragikomisch-tröstlich angelegten Film fast zerreißt.“ (Der Spiegel) Gondel

R

Die Reise nach Kafiristan Schweiz, Deutschland, Niederlande 2001, R: Fosco & Donatello Dubini, D: Jeanette Hain und Nina Petri

„Fremdsein und Fremdbleiben durchziehen als emotionaler Grundton ‚Die Reise nach Kafiristan‘, den neuen Film von Fosco und Donatello Dubini, in dem die beiden Brüder der historischen Forschungsreise der Schriftstellerin Annemarie Schwarzenbach und der Ethnologin Ella Maillart (dargestellt von Jeanette Hain und Nina Petri) nachgehen. Ein Kammerspiel genauso wie Roadmovie, mit Landschaftsbildern von überwältigender Schönheit.“ (taz) Kino 46

Resident Evil 1&2 Großbritannien 2002 & 04, R: Paul Anderson, Alexander Witt, D: Milla Jovovich, Heike Makatsch, Sienna Guillory

Inzwischen ist es ja schon gute Sitte, am Tag vor dem Bundesstart eines Sequels diesen zusammen mit dem Vorgänger zu zeigen. Zum ersten Teil stand bei film.de: „Die Schockelemente sind zu plump, die Special Effects zu offensichtlich an Klassiker wie ,Cube‘ angelehnt und die Sprüche zu platt“, zur Fortsetzung bei Blickpunkt:Film: „Sequel der extrem erfolgreichen Games-Verfilmung, das in seiner einfach gestrickten Story erneut mit Milla Jovovich in der Hauptrolle auf Daueraction setzt und ein ähnlich großes Publikum wie der Erstling erreichen sollte. Hauptgegner ist hier ein CGI-kreiertes Riesenmonster, das die Bluthunde aus dem ersten Teil ersetzt.“ Cinemaxx, Cinestar

Rhythm is it! Deutschland 2004, R: Thomas Grube, Enrique Sánchez Lansch

„Mitreißende Doku über die Begegnung junger Menschen mit Chefdirigent Sir Simon Rattle sowie über die Arbeit des Choreographen R. Maldoom, der Tanzprojekte mit Straßenkindern realisiert. Heraus aus dem Elfenbeinturm der Hochkultur, hinein ins richtige Leben: Das ist das Ziel des ersten großen Educations-Projekts der Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Sir Simon Rattle. Fast 250 Jugendliche aus 25 Nationen unternahmen in sechswöchiger Probenarbeit eine Entdeckungsreise in Strawinskys Musikwelt.“ (br-online) Atlantis

Riddick - Chroniken eines Kriegers USA 2004, R: David Twohy, D: Vin Diesel, Colm Feore

„Für Fortsetzungen der Kinohits ‚The Fast and the Furious‘ und ‚XXX‘ wollte sich Vin Diesel nicht verpflichten lassen. Stattdessen drehte er einen zweiten Teil des Trash-Spektakels ‚Pitch Black‘. Der Mann ohne Pupillen kämpft sich durch einen Film ohne Story.“ (Cinema) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, CineStar

S

Saved ! - Die Highschool Missionarinnen USA 2004, R: Brian Dannelly, D: Jeana Malone, Mandy Moore

„Mary ist eine brave Schülerin, die zu den beliebtesten ihrer christlichen High School gehört. Alles in ihrem jungen Leben läuft gut – bis sie eine mutige Entscheidung trifft: Als ihr Freund ihr eröffnet, dass er schwul ist, fühlt sich Mary von Gott dazu berufen, ihn von seiner Homosexualität zu befreien, indem sie mit ihm schläft. ‚Saved!‘ ist eine Low-Budget-Produktion inszeniert von Erstlingsregisseur Brian Dannelly. Eine schwarzhumorige Teenagersatire, die ihre Kritik an der Scheinheiligkeit US-High-Schools und nicht zuletzt auch eine Antwort auf die Begeisterung für Mel Gibsons ‚Passion Christi‘ mutig und originell mit angesagten Jungstars in Szene in setzt.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar

Schultze Gets The BluesDeutschland 2003, R: Michael Schorr, D: Horst Krause, Harald Warmbrunn

“Die Geschichte vom Frührentner Schultze aus der ostdeutschen Bergbau-Provinz, der in den Sümpfen von Louisiana ein kurzes Glück findet, erinnert in ihrer Lakonie mitunter an Kaurismäki. Der deutsche Regisseur Michael Schorr hat an realen Schauplätzen in Sachsen-Anhalt gedreht und horcht tief in die ostdeutsche Provinz hinein. Wenngleich seine kunstvoll bebilderte Fiktion mit Hang zum Hyperrealismus sich zeitweilig in Monotonie zu verlieren droht, so erweitert ,Schultze Gets the Blues‘ den derzeit am gesteigerten deutschen Krisenbewusstsein orientierten Film um eine subtile Tonart.“ (Neue Zürcher Zeitung) City

Shrek 2 USA 2004, R: Andrew Adamson, Kelly Asbury, Conrad Vernon

„‘Shrek 2‘ setzt die Abenteuer des grünen Ogers Shrek fort, der sich diesmal mit seiner geliebten Prinzessin Fiona bei den Schwiegereltern im Lande Far Far Away vorstellen muss. Seinen Höhepunkt erreicht er in der Schilderung des Märchenkönigreichs, dessen Emblem dem Hollywood Sign hoch über Beverly Hills aufs Haar gleicht. So geht es am Ende von ‚Shrek 2‘ auch der Ogerprinzessin, aber bis dahin werden eineinhalb Stunden lang alle Effekte aufgeboten, welche die digitale Technologie zur Verfügung stellt. Im Grunde ist der Film die reine Selbstbespiegelung Hollywoods, aber weil das amerikanische Kino heute fast überall die Leinwände regiert, wirken die Spiegelbilder für niemanden mehr fremd. (FAZ) Cinemaxx

Sommersturm Deutschland 2004, R: Marco Kreuzpaintner, D: Robert Stadlober, Kostja Ullmann

„‚Sommersturm‘ folgt klimatisch und erotisch auf das Frühlingserwachen: Regisseur Marco Kreuzpaintner zeigt eindringlich und zugleich beschwingt das Coming out von Teenager Tobi, der sich im Sommerzeltlager in seinen besten Freund Achim verliebt. Mit präzisem Blick beobachtet der Film, wie Tobi beim kindlichen Herumtollen mit seinem Freund mehr und mehr Begehren empfindet - das aber nicht erwidert wird. Wie Tobi dennoch zu seiner sexuellen Identität findet, beschreibt der Film erstaunlich unverkrampft, indem er seine Erweckungsgeschichte ins leichte Gewand einer melancholischen Sommerkomödie kleidet.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, Cinemaxx OL, CineStar

Street Style USA 2004, R: Christopher B. Stokes, D: Marques Houston, Omari Grandberry

„HipHop-Drama, das um zwei Freunde kreist, die sich mit Streetstyle-Tanz-Battles durchs Leben schlagen. Nach dem Überraschungshit ‚Honey‘, der in Deutschland mit über einer Mio. Zuschauer absahnen konnte, tanzt nun ein weiteres urbanes HipHop-Drama in den Kinos an. Das Ergebnis sind herausragende Tanz-Sequenzen und klischeereiches Melodrama, dessen Unterhaltungswert auf eher wackeligen Beinen steht.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, CineStar

Super Size Me USA 2004, R: Morgan Spurlock, D: Morgan Spurlock

„30 Tage lang ernährt sich Morgan Spurlock ausschließlich von Leckereien aus dem Hause McDonald’s. Der Mann verwandelt sich in einen depressiven Zombie; Ärzte warnen vor der Fortsetzung des Experiments, sprechen in immer schrilleren Tönen von Lebensgefahr. Sieht man von der Agitprop-Funktion dieser Doku ab, bleibt ein marktschreierischer und streckenweise auch witziger Film übrig, dem es letztlich aber sowohl an der Schärfe eines Michael Moore, als auch an einer Pointe mangelt. Denn was bleibt? Dass man sich nicht nur von McDonald’s ernähren sollte? Wie wahr.“ (tip) City

T

The Fog of War USA 2003, R: Errol Morris

Dokumentarfilme waren noch nie so erfolgreich wie heute. Seit Michael Moores Erfolg finden sogar politische Dokumentationen ein großes Publikum, und ihm sowie den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA ist es zu danken, dass nun auch „The Fog Of War“ in die deutschen Kinos kommt. In ihm interviewt Errol Morris den ehemaligen US-Verteidigungsminister Robert McNamara, der als der Architekt des Vietnam-Kriegs gilt, als inzwischen 85-Jähriger auf niemanden mehr Rücksicht nehmen muss und deshalb erstaunlich offen und selbstkritisch davon erzählt, mit welcher Wankelmütigkeit im Zentrum einer Weltmacht Entscheidungen getroffen wurden. Die erschreckenden Parallelen zu heute drängen sich auf. (hip) Schauburg

The Village USA 2004, R: M. Night Shyamalan, D: Joaquin Phoenix, D: Sigourney Weaver

„M. Night Shyamalan entführt uns in ein entlegenes Dorf, dessen Bewohner von Spukgestalten eingeschüchtert werden. Mit ‚The Village - Das Dorf‘ unternimmt er nach ‚Unbreakable‘ und ‚Signs - Zeichen‘ den dritten Anlauf, an den Erfolg von ‚The Sixth Sense‘ anzuknüpfen. Leider erneut vergeblich. Die erste halbe Stunde des Films ist großartig. Vor dem beschaulichen Hintergrund des Dorflebens baut Shyamalan eine Atmosphäre ungewisser, allgegenwärtiger Bedrohung auf. Doch wie zuvor schon in ‚Signs‘ vermag Shyamalan die geschürte Erwartungshaltung nicht einzulösen. Wenn sich die Kreaturen erst einmal zeigen, droht der Urangst-Horror ins Lächerliche abzugleiten.“ (Cinema) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Cineapace, CineStar, City, Wall-Lichtspiele OL

Tiefen der Meere 3-D USA 2000

Der bisher gelungenste aller Imaxx-Filme. Es wird einem richtig salzig und wässrig zumute. Mancherlei ozeanografische Information wird auch gestreut. Und große Tiere gibt’s auch hier. (bes) Imax

T-Rex 3-D – Reise in die Urzeit USA 1999

Hätten die Macher das geahnt! Im Jahr 2002 haben die guten Herren Paläontologen herausgefunden, dass Tyrannosaurus-Rex zu stummelbeinig war und zu kurzsichtig, und obendrein das falsche Gebiss hatte, um Beute zu reißen. Sprich: Der Inbegriff des Schauer-Dinos war allenfalls ein Aasfresser. Der ganze Grusel dieser Pseudo-Doku mit dollen 3-D-Effekten und minutenlangen Schreck-Sekunden bekommt dadurch eine heitere Wendung. (bes) Imax

(T)Raumschiff Surprise - Periode 1 Deutschland 2003, R: Michael „Bully“ Herbig, D: Michael „Bully“ Herbig, Rick Kavanian

„Als Autor, Produzent und Schauspieler lieferte Michael Herbig vor zwei Jahren mit „Der Schuh des Manitu“ den größten Kassenhit der deutschen Kinogeschichte. Statt ein Sequel präsentiert er nun das von seinen Fans gewünschte neue Projekt: „(T)Raumschiff Surprise“. Auch diesmal wärmt Michael Herbig nicht einfach die Gags aus seiner TV-Show „Bullyparade“ auf, sondern liefert eine perfekt und liebevoll inszenierte Science-Fiction-Parodie in klassischer Mel-Brooks-Tradition, die ihren Bogen von „Star Wars“ bis „Zurück in die Zukunft“ spannt.“ (Cinema) Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Maxx DEL, Cinemaxx OL

Trouble Every Day Frankreich 2001, R: Claire Denis, D: Vincent Gallo, Béatrice Dalle / französische Originalfassung ohne Untertitel

„Dass es für dieses kleine Meisterwerk in Cannes 2001 viele Buhs gab, mag daran liegen, dass die Erotik hier zur Abwechslung mal nicht den prüden amerikanischen Konventionen unterworfen ist, sondern sich das Körperbewusstsein in gleichem Maße auf Lust wie auf Gewalt erstreckt. Und wenn dann Sexszenen auf dem Höhepunkt in kannibalistischen Terror umschlagen, dann sitzt der Schrecken wesentlich tiefer, als man das gewohnt ist. Inmitten all der so genannten scary movies, die sich aus dem Schlachten einen Spaß machen, ist es hier plötzlich wieder blutiger Ernst.“ (Süddeutsche Zeitung) Atlantis

U

Der Untergang Deutschland 2004, R: Oliver Hirschbiegel, D: Bruno Ganz, Alexandra Maria Lara

„2 1/2 Jahre nachdem Hitler sie als Sekretärin engagierte, wird Traudl Junge Zeuge, wie vom 20. April bis zum 2. Mai 1945 das Dritte Reich untergeht. Im Berliner Bunker duellieren sich Kapitulationsgedanken und Durchhalteparolen, Restvernunft und Realitätsflucht, bis die Rote Armee unaufhaltsam vorrückt und Hitler, Goebbels und engste Vertraute ihren Selbstmord planen und durchführen. ‚Das Experiment‘, Oliver Hirschbiegels erster Kinofilm, steht im Titel programmatisch für dieses Projekt, das erstmals ein bedeutendes Kapitel deutscher Geschichte auch mit deutscher Crew und Sensibilität erzählt. Unverdächtig, Mitleid für Monstren zu entwickeln, entlarvt der Film mit glänzendem Ensemble Regime, Ideologien und Mechanismen. Experiment gelungen.“ (Blickpunkt:Film) Apollo BHV, Cinemaxx,Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL,Cinespace, CineStar, Wall-Lichtspiele OL

V

Van Helsing USA 2004, R: Stephen Sommers, D: Hugh Jackman, Kate Beckinsale

“Vampire, Werwölfe, Frankensteins Bestie und ein paar Figuren zwischen Shrek und Gollum: Der leichtherzige Horrormythen-Remix ,Van Helsing‘ bietet Globalkino ohne Herz, Geist und Erzählung. Als Spiel mit volldigitalisierten Körpern, Schlössern und Landschaften dreht sich ,Van Helsing‘ um den gleichnamigen Vampirjäger aus Bram Stokers ,Dracula‘, der in Gestalt des ,X-Men‘-Helden Hugh Jackman hier an der Seite einer furchtlosen Kampfgenossin in die Schlacht gegen Meister Dracula und das organisierte Böse eintritt. Nonsens, überlang und monoton.“ (tip) City

Voll auf die Nüsse USA 2004, R: Rawson Marshall Thurber, D: Ben-Stiller, Christine Taylor

„‚Dodgeball‘, hierzulande als Völkerball bekannt, spielt in den USA eine ähnliche Rolle wie Fußball – unerheblich als Profisport, populär in der Schule. Das sollte sich ändern, wenn man Ben Stillers neuem Film Glauben schenken möchte: Der Komiker widmet dem ‚Dodgeball‘ seinen neuen Film, wobei der in großen Teilen daraus besteht, dass die Bälle in den Gesichtern oder den Weichteilen seiner Kontrahenten landen.“ (Blickpunkt:Film) Cinespace

W

Warten auf das Glück Mauretanien/Frankreich 2001, R: Abderrahmane Sissako, D: Khatra Ould Abdel Kader, Maata Ould Mohamed Abeid / Originalfassung mit Untertiteln

„Ein junger Mann besucht seine Mutter in einer mauretanischen Hafenstadt, um Abschied zu nehmen, da er sein Glück in Europa versuchen will. Da er den lokalen Dialekt nicht versteht, beschränken sich seine Aktivitäten weitgehend auf visuelle und atmosphärische Wahrnehmungen. In beiläufigen Beobachtungen und Episoden entwirft der kontemplativ-poetische Film einen kleinen Kosmos von Menschen und Dingen, wobei er ebenso plastisch wie parabelhaft vom Kommen und Gehen sowie vom angemessenen Umgang mit der (Lebens-)Zeit handelt. Weniger eine Kritik des Uneigentlichen als ein sinnenfrohes Loblied auf ein reich erfülltes Leben.“ (filmdienst) Cinema

Wie ein einziger Tag USA 2004, R: Nick Cassavetes, D: Ryan Goselin, Gena Rowlands

„In einem Pflegeheim liest ein Mann einer unter Alzheimer leidenden Frau Geschichten aus einem alten Notizbuch vor. Diese erzählen von der Liebe zwischen Noah und Allie, Teenager unterschiedlicher Herkunft, die sich um 1940 in einem Küstenstädtchen in North Carolina kennen lernen, durch den Zweiten Weltkrieg getrennt werden, doch in der Überzeugung, füreinander bestimmt zu sein, schließlich wieder in die Heimat zurückkehren. Bestsellerautor Nicholas lieferte bereits die Vorlagen zu ‚Message in a Bottle‘ und ‚Nur mit Dir‘, nun lässt er eine weitere höchst romantische Story folgen, die von Nick Cassavetes konventionell in Szene gesetzt wurde. (Blickpunkt:Film) Casablanca OL, Cinemaxx

Wilde Erbeeren Schweden 1957, R: Ingmar Berman, D: Victor Sjöström, Ingrid Thulin

„Eine der größten Geschichten, die das Kino je erzählt hat, trägt den Titel ‚Wilde Erdbeeren‘. Und worum es geht? Nur um einen alten Mann, der von bösen Erinnerungen heimgesucht wird. Aber wie Ingmar Bergman dieses Erinnern 1957 in Szene gesetzt hat, ist bis heute unerreicht geblieben. Wie wird ein Mensch zu dem, was er dann sein ganzes Leben lang sein muss? Der schwedische Großmeister geht dieser Frage mit analytischer Schärfe nach – um diese analytische Schärfe als direkten Weg in die Einsamkeit zu entlarven. Ein Meisterwerk gegen die Vereinsamung des Individuums – auch weil der große Victor Sjöström den alten Grantler gibt.“ (taz) Kino 46

Y

Yu-Gi-Oh Japan 2004, R: Hatsuki Tsuji

„Dieser Film ist so bizarr, dass er „Pokemon“ weit hinter sich läßt. Er basiert auf einem populären japanischen, intergalaktischen Tauschkartenspiel und einer Fernsehshow, und ist die animierte Geschichte von Yugi, einem Ninja-Meister des Kampfes mit Spielkarten. Der Spielwert jeder Karte besteht aus einem exotischen Monster/Geschöpf/Ding, das im Spiel selber materialisiert, und die Kämpfer erinnern einander ständig pedantisch daran, wieviele Punkte alles wert ist. Können wir nicht bitte als nächstes einen Cartoon haben, der auf den Sammelkarten des englischen Rugby Team basiert?“ (The Guardian) Cinemaxx DEL, Cinespace, CineStar

Z

2 Brüder Großbritannien 2004, R: Jean-Jacques Annaud, D: Philippine Beaulieu, Jean-Claude Dreyfus

„Zwei kleine Tiger leben knuddelig mit ihren Katzeneltern in Dschungelharmonie. Doch plötzlich bricht die ‚Bestie Mensch‘ ein und mit ihr ein störender Filmplot. Nun werden die Tigerbrüder erst getrennt und später von den Menschen wieder aufeinandergehetzt. In Jean-Jacques Annauds zweiter Expedition ins Tierreich nach ‚Der Bär‘ gibt Guy Pearce einen jagenden Abenteurer und Jean-Claude Dreyfus grimassiert als Gouverneur im kolonialen Indochina. Ein exquisit fotografierter, bisweilen kitschiger Familienfilm um Jäger und Gejagte, der vor allem durch seine Aufnahmen der geheimnisvollen Großkatzen aus unmittelbarer Nähe fasziniert.“ (tip) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar

Zwerg Nase Russland 2003, R: Ilya Maximov

“Zur Durchführung ihrer heimtückischen Pläne braucht die böse Hexe die Hilfe des gutmütigen Schustersohnes Jakob. Als Jakob sich weigert, stiehlt die Hexe ihm sieben Jahre seines Lebens und verwandelt ihn in einen hässlichen Zwerg. Im Stil klassischer Disney-Filme gezeichneter russischer Märchenfilm (nach Wilhelm Hauff), perfekt gemacht, einfallsreich und kindgerecht.“ (Filmbewertungsstelle Wiesbaden) Kino 46