Schadstoffmessungen: Dicke Luft auf den Straßen
Zuerst die gute Nachricht: In Hamburg hat sich die Luftqualität in den vergangenen Jahrzehnten erheblich verbessert. Das verkündete gestern die Stadt. In allen Wohngebieten liege der Schadstoffgehalt unter den von der EU vorgegebenen Grenzwerten. Nur an den großen Straßen sieht das etwas anders aus. Die Stadt misst den Schadstoffgehalt der Luft aktuell an vier Stationen, an dreien sei der Stickstoffgehalt erstmals 2002 zu hoch gewesen sei. Was die Stadt verschwieg: 2003 sind die Werte an allen vier Stationen zu hoch, und zwar deutlich. In der Max-Brauer-Allee und der Habichtstraße überschritten die Messdaten den Grenzwert um über 25 Prozent, in der Stresemannstraße um knapp 17 Prozent. Im Jahr 2002 lagen die Werte nur vier bis sieben Prozent über der Grenze. Auch am vierten Messpunkt an der Kieler Straße – dieser war 2002 noch nicht betroffen – ist das Jahresmittel für Stickstoff ebenfalls um 17 Prozent überschritten worden. „Im Jahr 2003 sind spezielle Witterungseffekte dazugekommen“, erklärt Manfred Schmid von der Umweltbehörde. In diesem Jahr seien die Werte niedriger.
Wegen der Überschreitungen muss die Stadt nun einen Luftreinhalteplan aufstellen. „Bis 2010 müssen alle Werte unter der EU-Grenze liegen“, sagt Schmid. Er hat den ersten Teil des Plans geschrieben – „den Sachverhalt“. In diesem Teil, der als Grundlage dienen soll, präsentiert er vor allem die Zahlen von 2002. „Wir haben erstmals im Jahr 2002 die EU-Richtwerte überschritten. Deswegen mussten wir überhaupt den Luftreinhalteplan aufstellen. Was 2003 war, ist in diesem Fall unerheblich“, so Schmid. Die Behörde hofft nun auf Säuberungsvorschläge der Bürger. Jetzt, da der Sachverhalt klarer ist als die Luft. sie
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