: die bremer kinotaz - alle Filme, alle Termine
A
Anything Else USA/Frankreich/Niederlande/Großbritannien 2003, R: Woody Allen, D: Woody Allen, Jason Biggs, Christina Ricci
„‚Liebst du mich?‘, will Jerry von seiner Freundin Amanda wissen. Die pflaumt zurück: ‚Warum fragst du das? Nur weil ich zusammenzucke, wenn du mich berühren willst?‘ Diese und ähnlich witzige Dialoge, mit denen Woody Allen seine neue Komödie gespickt hat, machen klar: Jerry und Amanda stecken in einer Beziehungskrise. Scherze über seine Dauerobsessionen Holocaust, Psychoanalyse und Masturbation verknüpft Allen pfiffig mit einer tragikomischen Love-Story, die beweist, dass der 68-Jährige sich seine jugendliche Unbeschwertheit bewahrt hat. Und ein Regisseur der Widersprüche bleibt: abgeklärt, doch zutiefst romantisch.“ (Cinema) Cinema
B
Big Fish USA 2003, R: Tim Burton, D: Ewan McGregor, Albert Finney
“Wenn Edward Bloom von Edward Bloom spricht, was er sehr häufig tut, erscheint sein Leben als ein einziges Abenteuer: Er hat einen Riesen gezähmt, siamesischen Zwillingen das Leben gerettet und mit List und Witz das Herz einer schönen Frau erobert; im Zirkus ist er natürlich auch aufgetreten. Selbst auf dem Sterbebett erzählt der geniale Aufschneider und sympathische Egozentriker (Albert Finney) seinem längst erwachsenen Sohn (Billy Crudup) solche Märchen. US-Regisseur Tim Burton (,Mars Attacks!‘, ,Planet der Affen‘) hat diese überladene Gutmensch-Fabel zu einer überaus effektvollen und zugleich arg beliebigen Nummernrevue hochgejazzt.“ (Der Spiegel) City
Brazil Großbritannien1984, R: Terry Gilliam, D: Jonathan Pryce, Robert de Niro
„Gilliams Meisterwerk aus dem Orwell-Jahr 1984 ist eine gepfefferte Antwort auf die ‚Alles wird gut‘-Utopien Hollywoods und eine bitterböse Abrechnung mit der Macht der Bürokratie, die rücksichtslos Träumer und Querköpfe unterpflügt. Gilliam erzählt seine Geschichte mit dem rücksichtslosen Humor der Monthy Pythons und zahllosen Zitaten von Orwell, Huxley, Kafka und Eisenstein.“ (tip) Kino 46
Butterfly Effect USA 2004, R: J. Mackye Gruber, Eric Bress, D: Ashton Kutcher, Melora Walters
„Bei dem Versuch, sich an traumatische Erlebnisse aus seiner Kindheit zu erinnern, wird Jungstar Ashton Kutcher in die Vergangenheit katapultiert. Kann er der Versuchung, negative Ereignisse zu korrigieren, widerstehen? Jeder von uns wird sicherlich mindestens eine schlimme Erfahrung aus der Vergangenheit tilgen wollen. Mit diesem Bedürfnis spielt der Film, beschäftigt unsere Fantasie, und das macht ihn so unterhaltsam. Darüber hinaus überzeugen die Schauspieler.“ (Cinema) Cinemaxx, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar
C
Casomai - Trauen wir uns?! Italien 2002, R: Alessandro D‘Alatri, D: Fabio Volo, Gennaro Nunziante
„Ein Pärchen will heiraten, doch der Priester glaubt nicht so recht an das Vorhaben. Nicht etwa, weil er an Stefanias und Tomassos Liebe zweifelt, sondern weil die gegenwärtigen Scheidungsbilanzen eindeutig dagegen sprechen. Es kommt zur Diskussion unter den Hochzeitsgästen, was den Rahmen abgibt für die Erzählung einer Ehe in Zeiten der Leistungsgesellschaft. Dabei schlägt Regisseur Alessandro D‘Alatris Herz spürbar für seine beiden Protagonisten, die Stefania Rocca und Fabio Volo als sympathisch überfordertes Durchschnittspärchen geben.“ (tip) Atlantis
Coffee and Cigarettes USA 2004, R: Jim Jarmusch, D: Iggy Pop, Alfred Molina
„Vor Jahren schon hatte Jim Jarmusch dem (Alb-)Traumpaar Koffein & Nikotin mit drei Kurzfilmen gehuldigt; diesen hat der Kinopoet des ‚Take It Easy‘ nun acht weitere skurrile Sketches angefügt. Also elf Variationen des Themas: Musiker- und Schauspieler-Kumpane von Jarmusch (u. a. Iggy Pop, Alfred Molina, Bill Murray, RZA), alle vorzugsweise sich selber spielend, hocken in bezauberndem Schwarzweiß beisammen, schlürfen Kaffee, qualmen und quatschen (bzw. schweigen). Es entstehen ironische Psychoduelle, Mini-Hollywoodsatiren und nostalgische Vignetten. Jarmusch macht Filme mehr für Genuss- denn für Kettenraucher. (Neue Zürcher Zeitung) Schauburg (OmU)
Collateral USA 2004, R: Michael Mann, D: Tom Cruise, Jamie Foxx
„Ins Auto eines schwarzen Taxifahrers in Los Angeles steigt ein Auftragskiller, der in dieser Nacht fünf Menschen töten will und einen ortskundigen Fahrer braucht. Weil er ‚Gefallen‘ an seinem unfreiwilligen Chauffeur findet, nimmt er ihn als Geisel. Spannender, dicht inszenierter und intensiv gespielter Thriller, der die Konfrontation zweier ungleicher Männer, die miteinander in Zwangsabhängigkeit verbunden sind, mit Fragen nach dem Sinn des Daseins und der Möglichkeit eines intensiveren Lebens jenseits normaler Angestelltenexistenz verknüpft. Virtuos spielt der Film mit dem Licht und kreiert präzise, zugleich lyrische Bilder, die vieles nur andeuten und doch oft mehr zeigen, als man sieht.“ (filmdienst) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar
D
Dänische Delikatessen Dänemark 2003, R: Anders Thomas Jensen, D: Mads Mikkelsen, Nicolaj Lie Kaas
“Der lebenslustige Bjarne und der ehrgeizige und komplexbeladene Svend sind Metzger und Freunde. Gemeinsam eröffnen sie ihre eigene Fleischerei, die es allerdings schwer gegen die Konkurrenz von ihrem alten Boss Holger hat. Bis Svend ein neues Gericht nach sehr bizarrem aber äußerst erfolgreichem Rezept zusammenbraut. Regisseur und Autor Anders Thomas Jensen (,Flickering Lights‘, Drehbuch zu ,Mifune‘) gelang mit seiner rabenschwarzen Komödie einer der erfolgreichsten Filme des dänischen Kinojahres 2003. Mit morbidem Humor, originellen Einfällen und wahrhaft skrupellosen Darstellern ist ,Dänische Delikatessen‘ allerdings kein Fall für empfindliche Mägen.“ (Blickpunkt:Film) Schauburg
Deep Blue Deutschland/Großbritannien 2003, R: Alastair Fothergill, Andy Byatt
“Einzigartige Einblicke in die Welt unserer Ozeane präsentiert ,Deep Blue‘, ein visuell und akustisch beeindruckendes Leinwanderlebnis. Als eines der außergewöhnlichsten und aufwändigsten Projekte, die je im Bereich des Dokumentarfilms realisiert wurden, zieht der Film den Zuschauer magisch hinein in das faszinierende Leben unter dem Meeresspiegel. “ (film.de) Gondel
Dreißig über Nacht USA 2004, R: Gary Winick, D: Jennifer Garner, Mark Ruffalo
„Eine 13-Jährige wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich 30 zu sein. Als ihr Wunsch plötzlich in Erfüllung geht, muss sie zu ihrer Überraschung damit fertig werden, dass sie sich zu einer zwar erfolgreichen, aber nicht gerade netten Person entwickelt hat. Ansprechende, wenn auch wenig originelle Hollywood-Komödie.“ (filmdienst) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar
E
Echte Frauen haben Kurven USA 2002, R: Patricia Cardoso, D: America Ferrera, Lupe Ontiveros
„Eine 18-jährige Amerikanerin mexikanischer Abstammung, die bei ihren Eltern in Los Angeles wohnt, will ihrer Herkunft und deren starren Regeln entfliehen und in New York studieren. Dies bringt ihre Mutter gegen sie auf, die vehement an den kulturellen Wurzeln ihrer Familie festhält. In ihrem Konflikt spiegelt sich das grundsätzliche Ringen von Immigranten der zweiten oder dritten Generation, die zwischen alten Traditionen und den Verlockungen der Moderne einen Weg finden müssen.“ (filmdienst) City, Casablanca OL
Eine italienische Hochzeit Australien/Großbritannien 2003, R: Jan Sardi, D: Giovanni Ribisi, Adam Garcia
“Eine italienische Hochzeit wünscht sich der unscheinbare Angelo, der in den fünfziger Jahren in Australien ein Café für heimwehkranke Landsleute betreibt. Weil sich aber auf dem fünften Kontinent keine passende Frau für Angelo findet, importiert er schließlich via Heiratsvermittlung eine Braut direkt aus Italien. Die Liebeskomödie von Regie-Debütant Jan Sardi ist ähnlich bittersüß wie der Espresso, der aus Australiens erster, natürlich aus Italien importierter Espressomaschine rinnt.“ (Der Spiegel) City
Elisabeth Kübler-Ross - Dem Tod ins Gesicht sehen Schweiz 2002, R: Stefan Haupt
„Das Porträt der Ärztin und Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross, die sich 40 Jahre lang für Sterbende und Trauernde, für einen menschenfreundlicheren Umgang mit dem Tod einsetzte. Die interessante Lebensgeschichte der Schweizer Bürgertochter, die als Drillingstochter das Kämpfen lernte und sich mit viel Willenskraft auf ihr Lebensprojekt einließ.“ (tip) City
F
Fahrenheit 9/11 USA 2004, R: Michael Moore
“Der Film „Fahrenheit 9/11“, der als Pamphlet gegen die Bush-Familie beginnt und als Elegie auf eine von ihrem Oberbefehlshaber im Stich gelassene United States Army endet, ist das schärfste Mediengeschütz, das die Demokraten im Wahljahr auf ihre politischen Gegner richten können. Er spricht aus, was John Kerry nicht laut zu sagen wagt. Moore ist ein Fachmann im Aufdecken von Widersprüchen zwischen Sein und Schein, und daran herrscht unter der jetzigen Regierung kein Mangel. In seinem Film sieht man, wie der Präsident unmittelbar nach den Anschlägen vom 11. September in einer Schulklasse in Florida sitzt und ein Kinderbuch liest. Später erscheint er Grimassen schneidend im Fernsehstudio, wo seine Rede zum Beginn des Irak-Kriegs aufgezeichnet wird. Solche Bilder sind keine Sottisen. Sie sind Waffen, und Michael Moore weiß, wie man sich ihrer bedient.“ (FAZ) Cinemaxx, Cinemaxx OL, Schauburg
Die Frauen von Stepford USA 2004, R: Frank Oz, Nicole Kidman, Matthew Broderick
“Die arrogante Präsidentin eines Fernseh-Networks verliert ihren Job und strandet mit ihrer Familie in einer hermetisch abgeschotteten Mustersiedlung, in der alle Frauen ehemalige Führungskräfte sind. Komödie nach einem gleichnamigen Film aus dem Jahr 1975. Was zunächst durch ein Feuerwerk an Bild- und Wortwitzen gefangen nimmt, verliert sich schnell in der qualvollen Imitation einer Geschichte, die vor 30 Jahren gesellschaftskritischen Scharfsinn demonstrierte, nun aber nicht mehr genügend Biss besitzt, um über Emanzipation und Gleichberechtigung zu handeln. Zugleich bringt der Film, der zeigt, wie in der Konsumgesellschaft Menschen durch Maschinen ersetzt werden, selbst keine einzige menschliche Figur hervor.“ (filmdienst) City
G
Garfield USA 2004, R: Peter Hewitt, D: Breckin Meyer, Jennifer Love
„Er ist dick, faul und unglaublich egozentrisch: Als Cartoon-Held treibt der rote Kater Garfield seit mittlerweile 26 Jahren sein Unwesen und hat seinem Erfinder Jim Davis zweifellos einige nette Merchandising-Millionen beschert. Jener Kater, der sich in der Familienkomödie „Garfield“ von Peter Hewitt als computeranimierter Charakter zwischen Schauspielern und echten Tieren technisch recht eindrucksvoll bewegt, scheint jedoch kaum mehr als ein entfernter Verwandter des echten Garfield zu sein: Kindgerecht „entschärft“, geht doch viel vom Zynismus der frechen Figur verloren. (tip) Cinemaxx, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar
Gegen die Wand Fatih Akin, D: Birol Ünel, Sibel Kekilli
Die Schauspielerin Frances McDormand lieferte als Jurypräsidentin bei der Verleihung mit einem Satz die perfekte Begründung dafür, warum die radikal-traurige Liebesgeschichte des türkischstämmigen Hamburgers Fatih Akin als das beste Werk der Berlinale ausgewählt wurde: „Your film is really Rock’n’ Roll“. Da erzählt einer frech, laut und radikal eine authentische Geschichte aus seiner Welt. Mit vollem Tempo fährt gleich in der ersten Sequenz des Films der 40-jährige Cahit sturzbetrunken sein Auto „gegen die Wand“ und landet als Suizidgefährdeter in der geschlossenen Abteilung des Krankenhauses Ochsenzoll. Dort trifft er auf Sibel, die sich die Pulsadern aufschnitt, um so ihrem islamistisch strengen Elternhaus zu entfliehen. Die beiden türkisch/deutschen Außenseiter schließen einen Pakt: Cahit wird Sibel heiraten, damit diese von zuhause ausziehen und frei das Leben genießen kann. Die rebellische Lebensstimmung, die Wut und dieses hemmungslos lustvolle Ausbrechen zeigt Akin mit einer ruppigen Offenherzigkeit und sympathischen Maßlosigkeit, die alle Formen und Konventionen sprengt. (hip) Cinema
Die Geschichte von Marie und Julien Frankreich/Italien 2003, D: Jacques Rivette, D: Emmanuelle Béart, Jerzy Radziwilowicz
„Mitte der Siebziger hat Rivette dieses Filmprojekt schon einmal begonnen, damals mit Leslie Caron in der Hauptrolle, aber nach zwei Improvisationstagen auf dem Set verschwand Rivette, und das ohne Drehbuch begonnene Projekt starb. Nun also der neue Anlauf: eine Liebesgeschichte auf den Spuren von Edgar Allan Poe mit Briefen aus dem Jenseits, Erpressungen und allerlei Geheimnissen. Eine verspielte, recht theatrale Erzählung über das Leben im Tode und den Tod im Leben, mit Lust an Symmetrien und Spiegelungen inszeniert.“ (tip) Schauburg
Girls Club - Vorsicht bissig! USA 2004, R:Mark S. Waters, D: Lindsay Lohan Rachel McAdams
„Cady Heron (Lindsay Lohan, „Freaky Friday“) ist just aus Afrika in die USA heimgekehrt. Ihre erste Lektion: Gegen die Highschool ist der Busch ein Streichelzoo. Regina (Rachel McAdams), Anführerin der Girlgang Plastics, bestimmt gnadenlos, wer in und wer out ist. Garstige Seitenhiebe auf den All-American-Alltag und biestige Wortduelle machen den Ausflug in den Mikrokosmos Highschool und die Psyche pubertätswirrer Teens zur kurzweiligen Studienfahrt. Ergebnis: „Girls Club“, eine bonbonbunte Posse mit reichlich Stutenbeißerei und ein bisschen Hintersinn.“ (Cinema) Cinemaxx, Cinemaxx OL, CineStar
Gothika USA 2003, R: Mathieu Kassovitz, D: Halle Berry, Robert Downey jr. / Originalfassung ohne Untertitel
“Eine Kriminalpsychologin, die in einer geschlossenen Anstalt arbeitet, findet sich eines Tages selbst in einer Zelle wieder, weil sie ihren Mann ermordet haben soll. Auch der Zuschauer spürt beim erschütternd spannungslosen US-Debüt des französischen Regisseurs Mathieu Kassovitz (,Die purpurnen Flüsse‘), wie schnell ein geistig gesunder Mensch den Verstand verlieren kann, wenn er einem dümmlich-konfusen Plot zu folgen versucht.“ (Der Spiegel) City
H
Hellboy USA 2004, R: Guillermo Del Toro, D: Ron Perlman, John Hurt
„Hellboy entschlüpft 1944 als kleines Teufelchen durch ein kurzzeitig geöffnetes Höllentor auf die Erde, als die Nazis versuchen, sich unter Mithilfe Rasputins und seiner schwarzen Magie doch noch den Endsieg zu sichern. 50 Jahre später versuchen die Kräfte des absolut Bösen erneut, die Weltherrschaft an sich zu reißen und wollen sich dabei Hellboys bedienen. Dieser dient inzwischen der Gegenseite. Ironische und zeitgemäße Verfilmung der gleichnamigen Comicvorlage, die es schafft, Kriegs-, Liebes- und Fantasyfilm in einem einzigen Genre-Eintopf zu verwerten.“ (tip) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar
Hodder rettet die Welt Dänemark 2002, R: Henrik Ruben Genz, D: Frederik Christian Johansen, Lars Brygmann
“Einem schwedischen Jungen, der nach dem Tod seiner Mutter allein mit seinem Vater lebt, erscheint eine Fee, die ihn zur Rettung der Welt auffordert. In der Klasse wegen seiner Hirngespinste verlacht, gelingt es ihm schließlich, die Freundschaft eines seelenverwandten Klassenkameraden zu erringen und seine Außenseiterrolle zu überwinden. Poetischer Kinderfilm, der die Grenzen zwischen Fantasie und Realität verwischt und seine ernste Geschichte mit unaufdringlichem Humor erzählt.“ (filmdienst) Kino 46
I
I, Robot USA 2004, R: Alex Proyas, D: Will Smith, Bridget Moynahan
„Chicago im Jahr 2035: Servile Dienstleistungsroboter sind zum besten Freund des Menschen avanciert, lediglich der technophobe Cop Will Smith wittert eine mörderische Verschwörung der Maschinen. Einmal mehr kämpft hier Mensch gegen Maschine und Mensch mit Maschine. Weniger product placement und weniger Zurichtung auf einen glatten Sommer-Blockbuster hätten eine richtig gute Reflexion über ‚the ghost in the machine‘ ergeben. So ist es immerhin ein netter Unterhaltungsfilm geworden.“ (tip) City
K
Kalender Girls Großbritannien 2003, R: Nigel Cole, D: Helen Mirren, Julie Waters
„Zwei beste Freundinnen im besten Alter haben ihn satt, den Unterricht in Broccoli- oder Teppichkunde am Women‘s Institute ihres nordenglischen Dorfes. Den jährlichen Vereinskalender wollen sie, zu einem guten Zweck selbstredend, statt wie üblich mit prächtigen Naturbildern mit Aufnahmen des eigenen, prächtigen Naturzustands schmücken – sprich: mit Nacktaufnahmen. Nigel Cole ist mit der Verfilmung einer wahren Begebenheit ein etwas harmoniesüchtiges, doch emanzipatorisches und bissiges Stück britisches Unterhaltungskino geglückt.“ (NZZ) City
Keine halben Sachen 2 USA/Deutschland 2004, R: Howard Deutch, D: Bruce Willis, Matthew Perry
„Fortsetzung einer amerikanischen Gangsterkomödie aus dem Jahr 2000, in der Mafiosi die Frau eines Zahnarztes entführen, um ihren früheren Ehemann, einen im mexikanischen ‚Exil‘ zum Hausmann mutierten Auftragskiller, aus der Reserve zu locken. Allerdings bleibt das Sequel auf ganzer Linie hinter dem Vorgängerfilm zurück, was zwar nicht die Quantität aberwitziger Irrungen und Wirrungen anbelangt, wohl aber deren Qualität, da die öde Klamotte primär aus Klamauk und schauspielerischen Mätzchen besteht.“ (filmdienst) Cinemaxx
Ken Park USA 2002, R: Edward Lachman, Larry Clark, D: Tiffany Limos, Stephen Jasso
„Eine Teenagerclique in kalifornischer Kleinstadt-Ödnis zwischen Sex, Drogen, Aggression und Hoffnungslosigkeit. Anders als in seinem Regiedebüt ‚Kids‘ entlarvt Clark hier die Eltern als die wahren Verführer, Missbrauchstäter und Ignoranten. Weshalb sein Film bei aller nihilistischen Gewalt und sexueller Explizität wie ein tröstliches Märchen über die Macht jugendlicher Freundschaft und Träume wirkt.“ (tip) Cinema
Die Kinder des Monsieur Mathieu Frankreich/Schweiz 2004, R: Christophe Barratier, D: Gérard Jugnot, Francois Berleand
„‚Die Kinder des Monsieur Mathieu‘ sind schwer erziehbare Jungen in einem französischen Internat Ende der vierziger Jahre, die vom Schulleiter und seinen Schergen malträtiert werden und sich mit rüden Scherzen revanchieren. Doch der neue Musiklehrer Clément Mathieu bändigt die Bande: mit einer Stimmgabel. Er gründet einen Chor, gibt den Jungen so ein Gefühl für Harmonie - und damit ein Stück Kindheit zurück. Amüsant beschreibt Regisseur Christophe Barratier, wie sich Rüpel in Sängerknaben verwandeln. Wer sich von den singenden Rotznasen und Engelsgesichtern nicht rühren lässt, hat kein Herz.“ (Der Spiegel) Casablance OL, Schauburg
King Arthur USA/Irland 2004, R: Antoine Fuqua, D: Clive Owen, Stephen Dillane
„Nicht nur eine weitere, sondern auch eine neue Version der Legenden um König Artus und dessen Ritter der Tafelrunde. Drehbuchautor David Franzoni hat in den Annalen einen römischen Heerführer entdeckt, der im Britannien des 5. Jahrhunderts die sächsischen Eindringlinge zurückgeworfen hatte. So hauen, stechen und prügeln die verwegenen Recken mit Unterstützung des geheimnisvollen Merlin und seiner Britannier auf die eingedrungenen Mordbrenner ein. Ein blutiges Spektakel mit brutal realistisch abgefilmten Nahkampfszenen vor dem Hintergrund computeranimierter Statistenheere. (Neue Zürcher Zeitung) CineStar
Kleinruppin Forever Deutschland 2003, R: Carsten Fiebeler, D: Tobias Schenke, Anna Brüggermann
„Lahme Komödie um die kurz nach der Geburt getrennten Zwillinge Tim und Ronnie, die auf zwei verschiedenen Seiten der innerdeutschen Staatsgrenze aufwachsen. Die Geschichte bleibt flach, vorhersehbar und auf billige Effekte angelegt: Klassenreise in die DDR, Treffen mit dem bisher unbekannten Zwillingsbruder Ronnie, der Ossi ergreift die Chance, macht rüber zum Klassenfeind, und der arrogante Wessi sitzt hilflos in der Zone fest. Nach einigen Integrationsproblemen bietet sich die Gelegenheit zur Rückkehr, aber inzwischen haben die Macht der Liebe und die heilende Kraft des Kollektivs das ihre getan.“ (tip) CineStar
Kops Schweden/Dänemark 2003, R: Josef Fares, D: Josef Fares, Torkel Petersson
“Die Polizisten im schwedischen Högsboträsk haben wenig zu tun: Vom Vormittagsschläfchen geht‘s direkt in die Mittagspause und weiter in den Feierabend. ,Kops‘ begnügt sich leider rund um diese ruhig gestellten Charaktere mit allzu naiven Kapriolen: Nötig werden die, als das Innenministerium die Dienststelle mangels vorhandener Kriminalität schließen will. Um die Statistik schnell nach oben zu bringen, werden die Landpolizisten selbst heimlich straffällig, doch die Übertreibungen, zu denen sich Regisseur Josef Fares (,Jalla! Jalla!‘) dabei hinreißen lässt, schaden ihren Karrieren so sehr wie der matten Komödie.“ (tip) City
Die Kühe sind los USA 2004, R: Will Finn, John Sanford
„Sag zum Abschied leise Muh. Auch wenn sich der konventionelle Animationszweig der Disney-Studios in Deutschland mit über drei Millionen ‚Bärenbrüder‘-Besuchern noch einmal aufbäumte, kommt jetzt mit ‚Die Kühe sind los‘ der endgültig letzte mikrochipfreie Trickfilm aus dem Micky-Maus-Haus. Als hätten uns die Macher den Abschied von der Handarbeit nicht allzu schwer machen wollen, erweist sich dieser Schlusspunkt einer Ära als recht unwürdiges Mittelmaß. Die Geschichte dreier Kühe und eines trotteligen Pferdes, die einem Viehdieb namens Alameda Slim das Handwerk legen wollen, ist bestenfalls drollig.“ (Cinema) Apollo BHV, Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar, City, Wall-Lichtspiele BHV
L
L‘auberge espagnole - Barcelona für ein Jahr Frankreich/Spanien 2002, R: Cédric Klapisch, D: Romain Duris, Cécile De France
„Der junge Pariser Xavier reist nach Barcelona, wo er dank eines Stipendiums sein letztes Studienjahr verbringen will. Nachdem er dort von seinen sechs neuen Mitbewohnern aus allen Ecken Europas einem Eignungstest unterzogen worden ist, wird er in die multinationale Wohngemeinschaft aufgenommen. Die unwiderstehlich charmante mediterrane Studentenkomödie lockte in Frankreich bereits mehr als drei Millionen Zuschauer in die Kinos. „ (Blickpunkt:Film) City
Lauras Stern Deutschland 2003, R: Piet De Rycker, Tilo Graf Rothkirch
„Nach dem Umzug in eine fremde Stadt findet die kleine Laura nur schwer Anschluss und fühlt sich allein. Da fällt ein Stern vom Himmel. Sie kümmert sich rührend um ihn und hat einen Freund gefunden. Liebevoll aufbereitete Spielfilmadaption der erfolgreichen Kinderbücher von Klaus Baumgart und des von ihnen inspirierten Kinderfernsehformats. Die warmherzige Geschichte um Freundschaft hat mit Mirco Nontschew, Eva Mattes und Heinrich Schafmeister recht prominente Stimmen gewonnen und sollte bei den Kleinen gut ankommen.“ (Blickpunkt:Film) Apollo BHV, Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar, Schauburg, Wall-Lichspiele OL
Les petites Couleurs Schweiz 2002, R: Patricia Plattner, D: Anouk Grinberg, Bernadette Lafont / Originalfassung mit Untertiteln
Einer der Hauptreize des Kinos besteht darin, dass etwas gezeigt wird, was man sonst nie zu sehen bekommt. Welcher Mann weiß etwa schon, wie hoffnungsfroh und schön Frauen aussehen, wenn sie sich zum ersten Mal mit einer neuen Frisur sehen? Im Schweizer Film „Les Petites Couleurs“ gibt es eine lange Montage, in der viele solcher Augenblicke aneinander gereiht werden. Allein schon für diese Perlenschnur von Glücksmomenten lohnt es sich, ins Kino zu gehen. Der ganze Film hat eine positive, zärtlich ironische Grundstimmung. Dabei hätte er zu einem eher deprimierenden Sozialdrama werden können. Im Zentrum steht eine geschlagene und gedemütigte Frau. Die völlig verängstigte Christelle flieht mit einem großen Bluterguss unter dem Auge vor ihrem Mann und landet im Motel Galaxis, einer Absteige für Fernfahrer, wo sie von der Besitzerin Mona unter ihre Fittiche genommen wird. Dort findet sie Schutz vor ihrem Peiniger, Freunde, Arbeit und langsam auch immer mehr Selbstvertrauen. (hip) Atlantis
Liebe mich wenn du dich traust Frankreich 2003, R: Yann Samuel, D: Guillaume Canet, Marion Cotillard
„Als ungezogene Kinder entdecken Julien und Sophie ihre Zuneigung zueinander, die nur wenige Jahre später in heiße Liebe umschlägt. Das Debut des französischen Regisseurs, Illustrators und Trickfilmzeichners Yann Samuell - der sich selbst offenbar das Pseudonym Jean-Pierre Jeunet zugelegt hat - möchte eine wilde, grelle, poetisch-naive Liebesgeschichte im Stile von Jean-Pierre Jeunets ‚Amélie‘ und Jaco van Dormaels ‚Toto le héros‘ sein; doch Samuells ausgeprägter Wille zur Ästhetik droht jeden zarten Charme der Geschichte unter sich zu begraben.“ (Neue Zürcher Zeitung) City
M
Das Mädchen mit dem Perlenohrring Großbritannien/Luxemburg 2003, R: Peter Webber, D: Scarlett Johansson, Colin Firth
Es ist eines der berühmtesten Gemälde der Welt. Ähnlich verführerisch und rätselhaft wie Da Vincis Mona Lisa! Wie soll man den Ausdruck im Gesicht vom „Mädchen mit dem Perlenohrring“ deuten? Wer mag die junge, zugleich so unschuldig und sinnlich wirkende Frau gewesen sein? Die Schriftstellerin Tracy Chevalier hat sich für ihren Bestseller über die Entstehung des Werkes eine Geschichte ausgedacht. Die Titelheldin ihres Buches ist Griet, eine Dienstmagd im Hause Vermeers. Der Roman schlittert oft um Haaresbreite am kitschigen Melodram vorbei. Umso erstaunlicher ist es nun, wie gut der Film die Stimmung des Gemäldes einfängt. Beide sind ruhig, kontemplativ, gedämpft. Die Dramen spielen sich unter der Oberfläche ab, vieles wird angedeutet, und alles ist in eine dunkel, melancholische Grundierung getaucht. (hip) Casablanca OL, Gondel
Die Martins-Passion Deutschland 2003, R: Irene Langemann
„Gefeiert als größter Bach-Interpret nach Glenn Gould wartete auf den brasilianischen Pianisten João Carlos Martins Anfang der 60er Jahre eine Weltkarriere - so faszinierend waren Temperament und Tempo, seine fast manische Verschmelzung mit den schwarzweißen Tasten. Seine zweite Passion gehörte allerdings dem Fußballspiel, wobei er sich so schwer verletzte, dass ihm seine rechte Hand irgendwann nicht mehr gehorchen wollte. Schonungslos ehrlich zeigt Irene Langemanns Porträt, wie Martins mit diesem Drama lebt, unermüdlich an seinem Comeback arbeitet, Krisen durchlebt und dennoch seine Energie nicht verliert.“ (tip) Cinema
Miffo Schweden 2003, R: Daniel Lind-Lagerlöf, D: Jonas Karlsson, Livia Millhagen
„Ein naiver idealistischer, aber lebensunsicherer junger Pfarrer will in einem tristen Hochhausvorort, der als sozialer Brennpunkt gilt, die Kirche wieder ins öffentliche Bewusstsein rücken. Während seine Versuche spektakulär fehlschlagen, verliebt er sich in eine an den Rollstuhl gefesselte, ebenso selbstbewusste wie zynische junge Frau, was von seinen Eltern als fragwürdiger Amtsmissbrauch getadelt wird. Psychologisch präzise beschreibt der flott und pointiert erzählte Film den Kontakt zwischen den sozialen Klassen, rigide Vorurteilsstrukturen und ihre Beharrungskraft, wobei er zugleich mit großer Ernsthaftigkeit nach der Funktion der Kirche in einer säkularisierten Gesellschaft fragt.“ (filmdienst) Cinema
Montag Morgen (Lundi matin) Frankreich/Italien 2002, R: Otar Iosseliani, D: Jacques Bidou, Anne Kravz-Tarnavsky / Originalfassung mit Untertiteln
“Ein in der französischen Provinz lebender Fabrikarbeiter bricht aus der Routine seines Lebens aus und begibt sich auf Reisen. In Venedig freundet er sich mit einem gleichaltrigen Mann an, kehrt aber, nachdem er gesehen hat, dass dessen Alltag ähnlich dem seinen verläuft, acht Monate später nach Hause zurück. Melancholische zivilisationskritische Komödie, die sich mit skurrilen und grotesken Momenten gegen jeden Anflug von Depressivität aufbäumt und ein Hohelied auf Freiheit und Individualismus anstimmt. Reich an Bezügen zu früheren Filmen des Regisseurs, überzeugt der Film durch die impressionistische Inszenierung und eine entdeckungsfreudige Kamera, die Menschen und Dinge sowohl konkret als auch gleichnishaft zeigt.“ (filmdienst) Kino 46
N
Neid USA 2004, R: Barry Levinson, D: Ben Stiller, Jack Black
„‚Neid‘ handelt von zwei Freunden und einem Spray, das Hundekot in Luft auflöst. Nicht wenige Fans des Regisseurs Barry Levinson (‚Rain Man‘) wünschen sich, es gäbe ein ähnliches Mittel, um diese völlig verunglückte Komödie aus seinem Werk zu tilgen - doch es hilft nichts: Beschämend schlicht erzählt Levinson von den Wechselfällen im Leben seiner beiden Helden und den Auswüchsen des Sozialneids.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinespace, CineStar
Die Neunte Deutschland/Frankreich/Schweden/Kanada 2004, R: Pierre-Henry Salfati
„Wie konnte die utopische Aussage von Friedrich Schiller – ‚Alle Menschen werden Brüder‘ – zum Objekt so vieler gegensätzlicher und unvereinbarer Weltanschauungen werden? Die Neunte Symphonie von Ludwig van Beethoven hat größte Begeisterung hervorgerufen und eine bisweilen seltsame politische Karriere gemacht. Der Film erzählt ihre bizarre Geschichte, dabei insbesondere die der Ode ‚An die Freude‘, heute die Hymne der Europäischen Gemeinschaft.“ (SUR Films) Atlantis
P
Plötzlich Prinzessin 2 USA 2004, R: Garry Marshall, D: Anne Hathaway, Julie Andrews
„Ein Herz und eine Krone: Im zweiten Kapitel seiner Königshaus-Saga stellt Märchenonkel Garry Marshall (‚Pretty Woman‘) die Thronfolgerin vor eine schwere Wahl. Die bonbonbunte Fortsetzung des Märchenhits von 2001 ist genauso einfallslos wie ihr Titel. Dabei hat Regisseur Garry Marshall eine wichtige Botschaft für sein Publikum: ‚Nicht die richtige Frisur macht einen guten Menschen aus, sondern der Glaube an sich selbst.‘ Doch warum nimmt dann der begehbare Kleiderschrank der Prinzessin mehr Raum ein als ihre Charakterbildung? Und während Julie Andrews (‚Mary Poppins‘) als königliche Großmama dem Vorgänger noch Klasse verlieh, ist ihr gütiges Lächeln hier zur Maske gefroren.“ (Cinema) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar
R
Resident Evil 2 Großbritannien 2004, R: Alexander Witt, D: Milla Jovovich, Sienna Guillory
„Während die erste Verfilmung der Videospiel-Reihe in seinem klaustrophobischen Minimalismus vor allem Joypad-Artisten und Splatterjünger begeisterte, zielt die Fortsetzung nun aufs breite Publikum. Diesmal zieht Milla Jovovich als Heldin Alice aus dem unterirdischen Laborkomplex, in dem sie im Vorgänger Horden von Untoten und Monstern bekämpfte, an die Erdoberfläche, wo der Ärger erst richtig anfängt. Weniger blutlüstern, aber erheblich aufwändiger und rasanter als sein Vorgänger, macht der Film auch Horror-Verweigerern Spaß. Regisseur Alexander Witt liefert hier sein Regiedebüt ab: hochklassige Action mit Gruseltouch, die in der bitterbösen Schlusssequenz sogar Grips beweist.“ (Cinema) Apollo BHV, Cinemaxx,Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, Cinestar
Rhythm is it! Deutschland 2004, R: Thomas Grube, Enrique Sánchez Lansch
„Mitreißende Doku über die Begegnung junger Menschen mit Chefdirigent Sir Simon Rattle sowie über die Arbeit des Choreographen R. Maldoom, der Tanzprojekte mit Straßenkindern realisiert. Heraus aus dem Elfenbeinturm der Hochkultur, hinein ins richtige Leben: Das ist das Ziel des ersten großen Educations-Projekts der Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Sir Simon Rattle. Fast 250 Jugendliche aus 25 Nationen unternahmen in sechswöchiger Probenarbeit eine Entdeckungsreise in Strawinskys Musikwelt.“ (br-online) Atlantis
Riddick - Chroniken eines Kriegers USA 2004, R: David Twohy, D: Vin Diesel, Colm Feore
„Für Fortsetzungen der Kinohits ‚The Fast and the Furious‘ und ‚XXX‘ wollte sich Vin Diesel nicht verpflichten lassen. Stattdessen drehte er einen zweiten Teil des Trash-Spektakels ‚Pitch Black‘. Der Mann ohne Pupillen kämpft sich durch einen Film ohne Story.“ (Cinema) Cinemaxx, Cinespace, CineStar
S
Sams in Gefahr Deutschland 2003, R: Ben Verbong, D: Ulrich Noether, Christine Urspruch
„‚Sams in Gefahr‘ klingt schlimmer als es ist, denn das vom Kinderbuchautor Paul Maar erfundene dickbauchige Zauberwesen wird nur von einem minderbemittelten Sportlehrer entführt. Nach dem erfolgreichen ersten ,Sams‘-Film (2001) haben sich Regisseur Ben Verbong und sein Team auch bei der Fortsetzung mächtig ins Zeug gelegt, und so gelingt es ihnen, gute Laune zu verbreiten.“ (Der Spiegel) City
Saved ! - Die Highschool Missionarinnen USA 2004, R: Brian Dannelly, D: Jeana Malone, Mandy Moore
„Mary ist eine brave Schülerin, die zu den beliebtesten ihrer christlichen High School gehört. Alles in ihrem jungen Leben läuft gut – bis sie eine mutige Entscheidung trifft: Als ihr Freund ihr eröffnet, dass er schwul ist, fühlt sich Mary von Gott dazu berufen, ihn von seiner Homosexualität zu befreien, indem sie mit ihm schläft. ‚Saved!‘ ist eine Low-Budget-Produktion inszeniert von Erstlingsregisseur Brian Dannelly. Eine schwarzhumorige Teenagersatire, die ihre Kritik an der Scheinheiligkeit US-High-Schools und nicht zuletzt auch eine Antwort auf die Begeisterung für Mel Gibsons ‚Passion Christi‘ mutig und originell mit angesagten Jungstars in Szene in setzt.“ (Blickpunkt:Film) Cinespace
Schultze Gets The BluesDeutschland 2003, R: Michael Schorr, D: Horst Krause, Harald Warmbrunn
“Die Geschichte vom Frührentner Schultze aus der ostdeutschen Bergbau-Provinz, der in den Sümpfen von Louisiana ein kurzes Glück findet, erinnert in ihrer Lakonie mitunter an Kaurismäki. Der deutsche Regisseur Michael Schorr hat an realen Schauplätzen in Sachsen-Anhalt gedreht und horcht tief in die ostdeutsche Provinz hinein. Wenngleich seine kunstvoll bebilderte Fiktion mit Hang zum Hyperrealismus sich zeitweilig in Monotonie zu verlieren droht, so erweitert ,Schultze Gets the Blues‘ den derzeit am gesteigerten deutschen Krisenbewusstsein orientierten Film um eine subtile Tonart.“ (Neue Zürcher Zeitung) City
Sommersturm Deutschland 2004, R: Marco Kreuzpaintner, D: Robert Stadlober, Kostja Ullmann
„‚Sommersturm‘ folgt klimatisch und erotisch auf das Frühlingserwachen: Regisseur Marco Kreuzpaintner zeigt eindringlich und zugleich beschwingt das Coming out von Teenager Tobi, der sich im Sommerzeltlager in seinen besten Freund Achim verliebt. Mit präzisem Blick beobachtet der Film, wie Tobi beim kindlichen Herumtollen mit seinem Freund mehr und mehr Begehren empfindet - das aber nicht erwidert wird. Wie Tobi dennoch zu seiner sexuellen Identität findet, beschreibt der Film erstaunlich unverkrampft, indem er seine Erweckungsgeschichte ins leichte Gewand einer melancholischen Sommerkomödie kleidet.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, Cinemaxx OL
Spider-Man 2 USA 2004, R: Sam Raimi, D: Tobey Maguire, Kirsten Dunst
„Der Wandkletterer leidet unter der Verantwortung seines Superheldendaseins und will endlich ein normales Liebesleben führen. Den wahnsinnigen Wissenschaftler Dr. Octopus kümmert das wenig. Auch in Sam Raimis ,Spider-Man‘-Sequel stehen die Menschen und ihre tragischen Geschichten im Mittelpunkt. Kein bloßes Zitatenkino, sondern großes, originelles Unterhaltungskino, das sich erstaunlich genau an die Comicvorlage hält.“ (tip) City
Street Style USA 2004, R: Christopher B. Stokes, D: Marques Houston, Omari Grandberry
„HipHop-Drama, das um zwei Freunde kreist, die sich mit Streetstyle-Tanz-Battles durchs Leben schlagen. Nach dem Überraschungshit ‚Honey‘, der in Deutschland mit über einer Mio. Zuschauer absahnen konnte, tanzt nun ein weiteres urbanes HipHop-Drama in den Kinos an. Das Ergebnis sind herausragende Tanz-Sequenzen und klischeereiches Melodrama, dessen Unterhaltungswert auf eher wackeligen Beinen steht.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx OL, CineStar
Super Size Me USA 2004, R: Morgan Spurlock, D: Morgan Spurlock
„30 Tage lang ernährt sich Morgan Spurlock ausschließlich von Leckereien aus dem Hause McDonald’s. Der Mann verwandelt sich in einen depressiven Zombie; Ärzte warnen vor der Fortsetzung des Experiments, sprechen in immer schrilleren Tönen von Lebensgefahr. Sieht man von der Agitprop-Funktion dieser Doku ab, bleibt ein marktschreierischer und streckenweise auch witziger Film übrig, dem es letztlich aber sowohl an der Schärfe eines Michael Moore, als auch an einer Pointe mangelt. Denn was bleibt? Dass man sich nicht nur von McDonald’s ernähren sollte? Wie wahr.“ (tip) City
T
The Village USA 2004, R: M. Night Shyamalan, D: Joaquin Phoenix, D: Sigourney Weaver
„M. Night Shyamalan entführt uns in ein entlegenes Dorf, dessen Bewohner von Spukgestalten eingeschüchtert werden. Mit ‚The Village - Das Dorf‘ unternimmt er nach ‚Unbreakable‘ und ‚Signs - Zeichen‘ den dritten Anlauf, an den Erfolg von ‚The Sixth Sense‘ anzuknüpfen. Leider erneut vergeblich. Die erste halbe Stunde des Films ist großartig. Vor dem beschaulichen Hintergrund des Dorflebens baut Shyamalan eine Atmosphäre ungewisser, allgegenwärtiger Bedrohung auf. Doch wie zuvor schon in ‚Signs‘ vermag Shyamalan die geschürte Erwartungshaltung nicht einzulösen. Wenn sich die Kreaturen erst einmal zeigen, droht der Urangst-Horror ins Lächerliche abzugleiten.“ (Cinema) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Cineapace, CineStar, City, Wall-Lichtspiele OL
Tierra Spanien 1996, R: Julio Medem, D: Carmelo Gómez, Emma Suárez / Originalfassung mit Untertiteln
Kritik siehe auf der nächsten Seite Kino 46
T-Rex 3-D – Reise in die Urzeit USA 1999
Hätten die Macher das geahnt! Im Jahr 2002 haben die guten Herren Paläontologen herausgefunden, dass Tyrannosaurus-Rex zu stummelbeinig war und zu kurzsichtig, und obendrein das falsche Gebiss hatte, um Beute zu reißen. Sprich: Der Inbegriff des Schauer-Dinos war allenfalls ein Aasfresser. Der ganze Grusel dieser Pseudo-Doku mit dollen 3-D-Effekten und minutenlangen Schreck-Sekunden bekommt dadurch eine heitere Wendung. (bes) Imax
(T)Raumschiff Surprise - Periode 1 Deutschland 2003, R: Michael „Bully“ Herbig, D: Michael „Bully“ Herbig, Rick Kavanian
„Als Autor, Produzent und Schauspieler lieferte Michael Herbig vor zwei Jahren mit „Der Schuh des Manitu“ den größten Kassenhit der deutschen Kinogeschichte. Statt ein Sequel präsentiert er nun das von seinen Fans gewünschte neue Projekt: „(T)Raumschiff Surprise“. Auch diesmal wärmt Michael Herbig nicht einfach die Gags aus seiner TV-Show „Bullyparade“ auf, sondern liefert eine perfekt und liebevoll inszenierte Science-Fiction-Parodie in klassischer Mel-Brooks-Tradition, die ihren Bogen von „Star Wars“ bis „Zurück in die Zukunft“ spannt.“ (Cinema) Cinemaxx, CineStar
U
Der Untergang Deutschland 2004, R: Oliver Hirschbiegel, D: Bruno Ganz, Alexandra Maria Lara
„2 1/2 Jahre nachdem Hitler sie als Sekretärin engagierte, wird Traudl Junge Zeuge, wie vom 20. April bis zum 2. Mai 1945 das Dritte Reich untergeht. Im Berliner Bunker duellieren sich Kapitulationsgedanken und Durchhalteparolen, Restvernunft und Realitätsflucht, bis die Rote Armee unaufhaltsam vorrückt und Hitler, Goebbels und engste Vertraute ihren Selbstmord planen und durchführen. ‚Das Experiment‘, Oliver Hirschbiegels erster Kinofilm, steht im Titel programmatisch für dieses Projekt, das erstmals ein bedeutendes Kapitel deutscher Geschichte auch mit deutscher Crew und Sensibilität erzählt. Unverdächtig, Mitleid für Monstren zu entwickeln, entlarvt der Film mit glänzendem Ensemble Regime, Ideologien und Mechanismen. Experiment gelungen.“ (Blickpunkt:Film) Apollo BHV, Cinemaxx,Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL,Cinespace, CineStar, Wall-Lichtspiele OL
V
Voll auf die Nüsse USA 2004, R: Rawson Marshall Thurber, D: Ben-Stiller, Christine Taylor
„‚Dodgeball‘, hierzulande als Völkerball bekannt, spielt in den USA eine ähnliche Rolle wie Fußball – unerheblich als Profisport, populär in der Schule. Das sollte sich ändern, wenn man Ben Stillers neuem Film Glauben schenken möchte: Der Komiker widmet dem ‚Dodgeball‘ seinen neuen Film, wobei der in großen Teilen daraus besteht, dass die Bälle in den Gesichtern oder den Weichteilen seiner Kontrahenten landen.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar
W
Warten auf das Glück Mauretanien/Frankreich 2001, R: Abderrahmane Sissako, D: Khatra Ould Abdel Kader, Maata Ould Mohamed Abeid / Originalfassung mit Untertiteln
„Ein junger Mann besucht seine Mutter in einer mauretanischen Hafenstadt, um Abschied zu nehmen, da er sein Glück in Europa versuchen will. Da er den lokalen Dialekt nicht versteht, beschränken sich seine Aktivitäten weitgehend auf visuelle und atmosphärische Wahrnehmungen. In beiläufigen Beobachtungen und Episoden entwirft der kontemplativ-poetische Film einen kleinen Kosmos von Menschen und Dingen, wobei er ebenso plastisch wie parabelhaft vom Kommen und Gehen sowie vom angemessenen Umgang mit der (Lebens-)Zeit handelt. Weniger eine Kritik des Uneigentlichen als ein sinnenfrohes Loblied auf ein reich erfülltes Leben.“ (filmdienst) Cinema
Wie ein einziger Tag USA 2004, R: Nick Cassavetes, D: Ryan Goselin, Gena Rowlands
„In einem Pflegeheim liest ein Mann einer unter Alzheimer leidenden Frau Geschichten aus einem alten Notizbuch vor. Diese erzählen von der Liebe zwischen Noah und Allie, Teenager unterschiedlicher Herkunft, die sich um 1940 in einem Küstenstädtchen in North Carolina kennen lernen, durch den Zweiten Weltkrieg getrennt werden, doch in der Überzeugung, füreinander bestimmt zu sein, schließlich wieder in die Heimat zurückkehren. Bestsellerautor Nicholas lieferte bereits die Vorlagen zu ‚Message in a Bottle‘ und ‚Nur mit Dir‘, nun lässt er eine weitere höchst romantische Story folgen, die von Nick Cassavetes konventionell in Szene gesetzt wurde.“ (Blickpunkt:Film) Casablanca OL, Cinemaxx
Y
Yu-Gi-Oh Japan 2004, R: Hatsuki Tsuji
„Dieser Film ist so bizarr, dass er „Pokemon“ weit hinter sich läßt. Er basiert auf einem populären japanischen, intergalaktischen Tauschkartenspiel und einer Fernsehshow, und ist die animierte Geschichte von Yugi, einem Ninja-Meister des Kampfes mit Spielkarten. Der Spielwert jeder Karte besteht aus einem exotischen Monster/Geschöpf/Ding, das im Spiel selber materialisiert, und die Kämpfer erinnern einander ständig pedantisch daran, wieviele Punkte alles wert ist. Können wir nicht bitte als nächstes einen Cartoon haben, der auf den Sammelkarten des englischen Rugby Team basiert?“ (The Guardian) Cinespace, CineStar
Z
2 Brüder Großbritannien 2004, R: Jean-Jacques Annaud, D: Philippine Beaulieu, Jean-Claude Dreyfus
„Zwei kleine Tiger leben knuddelig mit ihren Katzeneltern in Dschungelharmonie. Doch plötzlich bricht die ‚Bestie Mensch‘ ein und mit ihr ein störender Filmplot. Nun werden die Tigerbrüder erst getrennt und später von den Menschen wieder aufeinandergehetzt. In Jean-Jacques Annauds zweiter Expedition ins Tierreich nach ‚Der Bär‘ gibt Guy Pearce einen jagenden Abenteurer und Jean-Claude Dreyfus grimassiert als Gouverneur im kolonialen Indochina. Ein exquisit fotografierter, bisweilen kitschiger Familienfilm um Jäger und Gejagte, der vor allem durch seine Aufnahmen der geheimnisvollen Großkatzen aus unmittelbarer Nähe fasziniert.“ (tip) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar
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