piwik no script img

Hilfe für Haiti steckt fest

Internationale Helfer kommen nicht voran: Konvois nach Gonaïves versacken im Schlamm oder werden geplündert

GONAÏVES afp ■ Auch vier Tage nachdem der Tropensturm „Jeanne“ über Haiti hinweggefegt ist, hat sich die Lage in dem Karibikstaat noch nicht gebessert: Während die Vereinten Nationen inzwischen mit insgesamt 2.200 Todesopfern rechnen, wächst in der Bevölkerung die Wut und Verzweiflung über die nur schleppend anlaufende internationale Hilfe. Mindestens 170.000 Menschen sind weiterhin ohne Wasser und Nahrungsmittel.

Die Hilfsorganisationen haben vor allem Probleme, die am stärksten betroffene Stadt Gonaïves zu erreichen, da Flughafen und Zufahrtsstraßen immer noch überflutet sind. Ein erster Hilfskonvoi erreichte Gonaïves in der Nacht zum Mittwoch – doch zwei der zwölf Geländefahrzeuge des Welternährungsprogramms mit Reis, Öl und Trockennahrung kippten kurz vor der Stadt im Schlamm um.

Erschwerend wirken sich auch anarchische Zustände in der Stadt aus. Viele Polizisten haben ihre Posten verlassen, um ihren Familien zu helfen. Hunderte Häftlinge sind aus dem überfluteten Gefängnis geflüchtet. Immer wieder kam es zu Plünderungen. Lieferwagen mit Hilfsgütern wurden nach Polizeiangaben schon auf der Straße nach Gonaïves überfallen. Auch bei der Austeilung von Brot kam es zu Tumulten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen