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„was glaubst du?“ im moksZwischen Clownerie und Exegese

Wie Säulenheilige sitzen sie auf ihren Stühlen, die in beachtlicher Höhe an die Wände des Moks geschraubt sind. Die Illumination der einzelnen SchauspielerInnen mit von oben kommenden Spots unterstreicht das sakrale Setting – es geht um die Frage „Was glaubst Du?“, eine Koproduktion der „Jungen Akteure“ mit den Profis des Moks.

Der Kirchentag, wo das das Stück ebenfalls gezeigt wird, wirft seine Schatten voraus, könnte man sagen – aber immerhin hat auch der „Religionsmonitor“ der Bertelsmann-Stiftung gerade ergeben, dass 41 Prozent der 18- bis 29-Jährigen „stark“, weitere 31 Prozent mit mittlerer Intensität an Gott oder „die Existenz von etwas Göttlichem“ glauben. Soweit die Relevanz. Bloß: Die Regisseurinnen Alexandra Holtsch und Franziska-Theresa Schütz umkreisen das Thema eher, statt sich mutig auf dessen spirituellen Kern zu stürzen.

Sicher: Im Bauch des berühmten Wals kommt es durchaus zu Gedrängel, neben dem wankelmütigen Propheten Jona finden sich dort auch allerlei andere Glaubensschwanker ein. Aber neben einigen clownesken Kreuztransport-Szenen oder der Feststellung „Religion ist retro“ hangelt sich das arg fragmentarisch wirkende Stück eher an alltäglichen„Glaubens“-Fragen entlang. So entsteht zwar manch gute Szene, etwa wenn ein Pärchen per Skype-Telefonie versucht, die Fernbeziehung zu erhalten – und mit einem finalen „Glaubst du noch an uns?“ gerade noch die thematische Andockung schafft. Theologie als Theater-Sujet hat offenbar seine Tücken.

Henning Bleyl

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