: Der Sommer, der zur Wende führte
2. Mai 1989: Ungarn beginnt den Abbau des Grenzzauns
7. Mai: Kommunalwahlen. Offizielles Ergebnis: 98,85 Prozent. Oppositionelle weisen Wahlfälschungen nach.
8. Mai: Polizeikessel nach dem Friedensgebet in Leipzigs Nikolaikirche, dutzende Festnahmen.
4. Juni: Chinesische Armee geht mit Panzern gegen Demonstranten auf dem Pekinger Tiananmen-Platz vor, über 3.000 Tote. Antwort „auf den konterrevolutionären Aufstand“ kommentiert das Neue Deutschland.
7. Juni: Demonstrationen gegen Wahlfälschung in Berlin brutal aufgelöst, 200 Festnahmen.
6. bis 9. Juli: Kirchentag Leipzig. Nach Abschlussgottesdienst Demonstration. Polizeiketten, Hubschrauber. In Dresden Trommelaktion für Opposition in China, 40 Festnahmen.
7. Juli: Ostblockgipfel in Bukarest. Gorbatschow gesteht jedem Land eigene Entwicklung zu. Honecker mit Gallenblasenkolik. Bis 26. September ist er krank.
6. August: Protestdemo gegen geplantes Siliziumwerk in Dresden brutal aufgelöst .
8. August: Hunderte Flüchtlinge in ständiger Vertretung der BRD in Berlin, die wegen Überfüllung geschlossen wird.
26. August: Initiativgruppe veröffentlicht in Berlin Aufruf zur Gründung einer Sozialdemokratischen Partei.
Anfang September hoffen 3.500 DDR-Bürger in ungarischen Auffanglagern auf Ausreise, 600 in den Botschaften von Prag, Warschau und Budapest.
7. September: Brutaler Polizeieinsatz gegen Demo wegen Wahlbetrugs in Berlin.
10. September: Gründungsaufruf des „Neuen Forums“.
12. September: „Demokratie Jetzt“ gründet sich.
14. September: „Demokratischer Aufbruch“ gegründet.
18. September: Künstler solidarisieren sich mit Neuem Forum.
19. September: Das Neue Forum beantragt offizielle Zulassung.
21. September: Innenministerium erklärt Neue Forum als staatsfeindlich.
22. September: Honecker fordert von SED-Bezirksleitungen „die feindlichen Aktionen im Keim“ zu ersticken.
24. September: In Leipzig treffen sich die Bürgerbewegungen, um Initiativen abzustimmen.
25. September: In Leipzig demonstrieren 8.000 Menschen.
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