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berliner universitätenRekordverdächtig

Obwohl die Berliner Universitäten weiter drastisch einsparen müssen, stehen sie zum Wintersemester vor einem Rekordansturm von Studierwilligen: An den drei großen Volluniversitäten der Stadt – TU, FU und HU – haben sich zirka doppelt so viele Interessenten beworben wie vor einem Jahr. Dabei steht die große Zahl der Bewerber in direktem Zusammenhang mit den verschärften Zuslassungsbedingungen, die die drei Unis mit der Ausweitung des NC im Sommer eingeführt haben – immer mehr Studierwillige müssen Wartesemester in Kauf nehmen, um irgendwann doch noch ihr Wunschfach studieren zu können. An der TU haben seither nur noch 7 der insgesamt 53 Studiengänge keine Zulassungsbeschränkungen, während sich an der FU die Zahl der NC-Fächer von 74 auf 140 immerhin fast verdoppelt hat. Gleichzeitig müssen die Hochschulen angesichts der schwierigen Haushaltslage Berlins Millionenbeträge einsparen, nachdem der Senat Ende September eine Änderung der Hochschulverträge 2003 bis 2005 beschlossen hat. Demnach sollen die drei großen Universitäten allein bis 2005 54 Millionen Euro, bis 2009 insgesamt 75 Millionen einsparen. Ob die verbleibenden 870 Millionen Euro ausreichen, um die geplanten 85.000 Studienplätze auszufinanzieren, wie Bildungsminister Thomas Flierl (PDS) versichert, ist allerdings ebenso umstritten wie die Frage, wie die Einsparsumme zwischen den Universitäten aufgeteilt werden soll. So drohte der TU-Präsident Kurt Kutzler bereits damit, dass Professorenstellen und Studienplätze einschneidend gekürzt werden müssten, wenn die TU anteilig an den geplanten Einsparungen beteiligt würde (taz v. 7. 10.). Man darf gespannt sein auf die im Frühjahr 2004 beginnenden Verhandlungen über die neuen, ab 2006 geltenden Hochschulverträge.

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