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klimakatastropheReaktorbetrieb bei Sprengels?

Die Zugvögel fliegen auch über Hannover: Etwas spät im Jahr ist kürzlich ein waidwundes Exemplar, Bürzel voran, dem Sprengel-Museum aufs Dach geplumpst. Noch sind die Ursachen für den jähen Tod des Geflügels unklar: Entweder hat ein Medienprofi seine gute alte Walther PPK in Anschlag gebracht: Peng! Flatsch! Lecker Entenessen. Oder aber es waren die radioaktiven Strahlen. Denn hinter der Fassade des angeblichen Museums verbirgt sich möglicherweise eine streng geheime Geheimeinrichtung mit Labors unter dem Masch-See.

Alles Quatsch? Keineswegs. Meine Großtante jedenfalls wohnt fast direkt nebenan und sagt, dass es bei ihr nachts so komisch piepe, das könne nur von da kommen. In ihrer Zeitung habe es ja schon gestanden, dass allein die Klima-Anlage dieser Einrichtung mehrere Milliarden Euro jährlich verschlinge, gerade in so heißen Sommern wie diesem, weshalb jetzt Schulden aufgelaufen wären in Höhe von über 300.000 Euro. Und auch, dass die Heizung mit Schulbüchern betrieben würde, oder sogar mit Hannoveraner Schülern direkt, das sei ihr nicht ganz klar geworden aus dem Beitrag. Aber empörend, nicht? Immerhin würden jetzt die Eltern protestieren, obwohl sie nicht glaube, dass das etwas ändern würde. Sie vermute den israelischen Geheimdienst dahinter. Dass das kein richtiges Museum sei, habe sie ja schon immer geahnt: „Also für mich ist das jedenfalls keine richtige Kunst“. Dann schon lieber Körperwelten, vielleicht werde sie sich sogar selbst plastinieren lassen.

Da muss was dran sein: Man kann meiner Großtante viel vorwerfen, und manchmal redet sie mehr, als sie versteht, aber gelogen hat sie noch nie. bes

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