: Eine weibliche Spitze
Jutta Blankau ist zur neuen IG Metall-Bezirksleiterin an der Küste nominiert worden. Zentrale muss noch zustimmen
Das Votum ist eindeutig, dennoch ist die Entscheidung noch nicht gefallen: Jutta Blankau ist als neue Chefin der IG Metall im Bezirk „Küste“ nominiert worden. Sie soll den langjährigen Bezirksleiter Frank Teichmüller zum Jahreswechsel ablösen, der in den vorzeitigen Ruhestand geht. Das hat die Bezirkskommission der IG Metall Küste gestern im Einvernehmen mit den 19 Bevollmächtigten einstimmig beschlossen. Das letzte Wort hat jedoch der IG Metall-Vorstand in Frankfurt, der formell den Bezirksleiter einsetzt. Und der IG Metall-Vorsitzende Jürgen Peters hat in der Vergangenheit keinen Hehl daraus gemacht, dass er allen Kandidaten aus dem Bezirk Küste mit Skepsis begegnet – so etwa dem Kieler Bevollmächtigten Wolfgang Mädel – die ihn wegen seines Machtpokers um den Vorsitz im Sommer vorigen Jahres kritisiert haben.
Jutta Blankau wäre die erste Frau, die einem Bezirk in der männerdominierten Metallindustrie vorstehen würde. Es ist der einzige Bezirk, der mit 190.000 MetallerInnen West- und Ostbundesländer umfasst. Blankaus Ernennung wäre indes ein Signal, dass die IG Metall es nach den Machtkämpfen mit der Erneuerung ernst meint.
Die 49-jährige Juristin ist seit 1989 in der Bezirksleitung tätig. Später war sie als Tarifsekretärin maßgeblich an der Entwicklung der Strategie der betrieblichen Tarifpolitik durch Ergänzungstarifverträge beteiligt.
Jutta Blankau ist aktive Sozialdemokratin und gehört als Stellvertreterin dem Landesvorstand der Hamburger SPD an. Sie ist aber keine plumpe Parteigängerin. Auf diversen Veranstaltungen übte sie heftige Kritik an der Agenda 2010 von Bundeskanzler Gerhard Schröder und bezeichnete die Gesundheitsreform als „Mogelpackung auf Kosten der Versicherten und Patienten“.
Kai von Appen
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