: Betr.: DER ANFANG VOM ENDE
– 11. Oktober: Das SED-Politbüro erklärt, sich Diskussionen („Dialog“) stellen zu wollen
– 13. Oktober: Egon Krenz gibt Befehl zur „Gewaltfreiheit“
– 16. Oktober: 120.000 bei der Leipziger Montagsdemo
– 18. Oktober: Erich Honecker wird zum Rücktritt gezwungen. Egon Krenz neuer SED-Chef
19. Oktober: Bischof Werner Leich, Vorsitzender der Evangelischen Kirchenleitung, erklärt: „Der Dialog ist offen“
– 23. Oktober: Neue Forum eröffnet Büro in Leipzig. Über 250.000 bei der Montagsdemonstration. Großdemos jetzt auch in Halle, Berlin, Magdeburg, Zwickau, Schwerin, Stralsund. Ab jetzt gibt es praktisch in jeder ostdeutschen Stadt Demonstrationen
– 24. Oktober: Egon Krenz wird zum Staatsratsvorsitzenden gewählt. Erstmals sitzen SED und Opposition auf einem Podium.
– 26. Oktober: In Dresden demonstrieren rund 100.000 Menschen, zehntausende beteiligen sich in Foren am „Dialog“
– 27. Oktober: Der Staatsrat verkündet eine Amnestie für so genannte Republikflüchtlinge und inhaftierte Demonstranten
– 29. Oktober: Blockparteien LDPD, CDU, NDPD und Bauernpartei erklären Eigenständigkeit. CDU fordert freie Wahlen. Schabowski informiert über neues Reisegesetz. „Demokratischer Aufbruch“ konstituiert sich, der später als Stasi-IM enttarnte Rechtsanwalt Wolfgang Schnur wird Vorsitzender
– 2. November: Volksbildungsministerin Margot Honecker tritt nach Basisdruck zurück, das selbe Schicksal für FDGB-Gewerkschaftschef Harry Tisch und verschiedene SED-Bezirkschefs
– 3. November: Krenz mit„Aktionsprogramm zur Wende“: 1. Alte Garde des Politbüros muss zurücktreten – auch Stasi-Chef Erich Mielke. 2. Grenzen zu Polen und zur ČSSR werden geöffnet, sofort ist Prager BRD-Botschaft wieder voll, DDR-Bürger können von dort unbehelligt ausreisen
– 4. November: Großdemonstration mit etwa 750.000 Menschen in Berlin
– 6. November: Opposition weist Entwurf des Reisegesetzes der Regierung als „nicht weitreichend genug“ zurück
– 7. November: DDR-Regierung tritt zurück. Krenz wird einstimmig bestätigt und kündigt umgehend neue Reise-, Wahl- und Mediengesetze sowie „radikale Wirtschaftsreformen“ an
– 9. November: Günter Schabowski kündigt auf der ZK-Pressekonferenz an, dass jeder, „ab morgen 8 Uhr“, ein Visum beantragen kann. DDR-Bürger stürmen die Mauer
– 13. November: Hans Modrow, SED-Bezirkschef von Dresden, wird von der Volkskammer zum Ministerpräsidenten gewählt
– 1. Dezember: Volkskammer streicht Führungsanspruch der SED aus der Verfassung
– 4. Dezember: In den Bezirksstädten werden Stasi-Zentralen gestürmt, Bürgerkomitees eingerichtet
– 7. Dezember: Erste Sitzung des Zentralen Runden Tisches
– 11. Dezember: Aus „Wir sind das Volk“ wird bei Leipziger Montagsdemonstration erstmals „Wir sind ein Volk“
– 24. Dezember: Die innerdeutschen Grenzen sind nun auch für Bundesbürger bedingungslos offen
– 5. Februar 1990: SED/PDS-Ministerpräsident Hans Modrow holt acht Oppositionspolitiker als Minister ohne Geschäftsbereich in die Regierung
– 13. Februar: In Bonn beginnen Verhandlungen zwischen Hans Modrow und Helmut Kohl über Währungsunion
– 18. März: Erste freie Wahlen, 93 Prozent Wahlbeteiligung, unter Führung der CDU gewinnt die „Allianz für Deutschland“, Lothar de Maizière wird Ministerpräsident RENI
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