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Kinderarbeit indirekt

Chemieriese Bayer weist Vorwürfe zurück, Kinder in indischer Baumwollproduktion gezielt auszubeuten

KÖLN/LEVERKUSEN dpa/taz ■ Zulieferer des Bayer-Konzerns sollen nach Aussage von Umwelt- und Hilfsorganisationen auf indischen Baumwollfeldern Kinder ausbeuten. Im südindischen Bundesstaat Andhra Pradesh müssten 1.500 Kinder bei der Produktion von Baumwollsaatgut für die Bayer-Tochter Bayer Crop Science arbeiten, so Germanwatch und andere Organisationen gestern in Köln. Bayer wies die Vorwürfe zurück: Für die indische Bayer-Tochter Pro Agro arbeiteten direkt keine Kinder.

Pro Agro stellt das Saatgut nicht selbst her, sondern lässt es von Vertragsbauern anbauen. Eventuell dort arbeitende Kinder seien nicht bei Pro Agro, sondern bei den Bauern angestellt. Diese verpflichten sich nach Bayer-Angaben, keine Kinder auszubeuten. „Wir fühlen uns zuständig, obwohl es nicht unsere direkten Angestellten sind“, sagte Bayer-Crop-Science-Sprecher Wolfgang Faust. Den Bauern würden Anreize geboten, damit sie keine Kinder auf den Feldern einsetzen.

Dennoch kündigten German Watch, die Organisation Coordination gegen Bayer-Gefahren und die Kinderhilfsorganisation Global March Against Child Labour eine Beschwerde beim Bundeswirtschaftsministerium an. Der Vorwurf: Verstoß gegen die Leitlinien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

Nach Aussage der Organisationen sollen indirekt 12.000 Kinder in Indien für vier internationale Saatgutfirmen arbeiten. Sie gingen nicht zur Schule, arbeiteten bis zu 14 Stunden täglich und verdienten weniger als 50 Cent am Tag. Mindestens drei Kinder seien bereits an Pestizidvergiftungen gestorben.

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