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mein islamHarun Bulut: „Der Islam ist die letzte und vollkommene Religion“

Harun Bulut (44) ist der Imam der Sehitlik-Moschee am Neuköllner Columbiadamm, deren prächtiger Neubau kurz vor der Fertigstellung ist. Er lebt seit zwei Jahren in Berlin. Zuvor hat er die Imamschule und theologische Fakultät der Universität Marmara besucht und zehn Jahre als Imam in der Türkei gearbeitet. Mit der taz sprach er in seinem Büro in der Moschee.

„Die Religion ist ein Bedürfnis von Geburt an. So wie der Körper essen, trinken, atmen möchte, braucht unsere Seele die Religion. Sie ist notwendig. Deshalb sind die Religionen und die islamische Religion ein Prinzipienkatalog, der dafür sorgt, dass die Menschen in dieser Welt als auch im Jenseits glücklich und gut sind, dass sie die Aufgaben erfüllen, die Allah ihnen gegeben hat.

Die Religion wurde den Menschen geschickt, damit sie einen Leitfaden haben, um mit sich selbst, mit ihren Familien und anderen Menschen umgehen können und die Welt lebenswert wird. Unabhängig von ihrer Hautfarbe, ihrer Sprache, ihrem Aussehen sind alle Menschen Untertanen Allahs, die Kinder von Adam. Die Welt ist ihre Wiege, der Himmel ihr Dach, die Sonne ihr Licht und ihr Ofen, der Mond ihr Kalender. Allah schickte uns durch die Religion die heiligen Bücher, das Alte, das Neue Testament und den Koran.

Der Islam ist die letzte und vollkommene Religion. Danach gibt es keine weitere Religionen. Nach unserem Propheten Muhammad wird es keinen anderen geben. Aus diesem Grund beinhaltet der Islam viele Besonderheiten des Christentums und des Judentums.

Ich bin sehr glücklich mit meinem Beruf. Denn erstens ist es ein Beruf im Dienste des Propheten. Zweitens bin ich in einem schönen Land. Drittens bin ich in einer Metropole wie Berlin. Und viertens kann ich hier in einer Moschee dienen, die mit ihrer Architektur, ihrer Kunst, die die Vergangenheit und die Zukunft verbindet, in Europa einmalig und vollkommen ist.

Das ist ein kultureller Reichtum, wie die Hagia Sophia in Istanbul. Für diese Moschee wurden Millionen von Euro ausgegeben. Wenn wir irgendwann gehen, werden wir diese Moschee nicht auf unserem Rücken mitnehmen. Sie wird Berlin immer erhalten bleiben.“

PROTOKOLL: CEM SEY

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