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DAS MÜSSEN SIE WISSEN – ÜBER ZÄHNE

Die Allianz hat gestern zugegeben, dass es ihr nicht gelingen wird, eine private Zahnersatzversicherung im einstelligen Euro-Bereich anzubieten. Was heißt das? Vor allem: Was heißt das NICHT?

Das heißt NICHT, dass man eine Versicherung für über 10 Euro im Monat abschließen muss.

Die Gesundheitsreform sieht ab dem 1. 1. 2005 überhaupt NICHT vor, dass wir alle eine private Zusatzversicherung für unseren Zahnersatz abschließen müssen. (Definition: Zahnersatz ist, wenn die Zahnärztin sagt: „Für eine Füllung ist hier leider zu wenig Zahnsubstanz übrig“, und anfängt, den hohlen Zahn abzuschleifen oder gar zu ziehen.)

Ab dem 1. 1. 2005 können wir vielmehr WÄHLEN, ob wir mit unserem Bedarf an Zahnersatz weiter bei der gesetzlichen Kasse bleiben oder ob wir ihn in die Obhut eines Privatversicherers geben wollen.

Es ist absehbar, dass die meisten ihrer Kasse die 6 oder 8 Euro zusätzlich bezahlen werden, und gut is’. Dafür werden wir weiterhin die Hälfte der Zahnersatzkosten erstattet bekommen.

Die Zahnersatzversicherung bleibt weiterhin obligatorisch, es wird also ab dem 1. 1. 2005 NICHT mehr Menschen ohne Zahnersatz im Mund geben.

Es bleibt weiterhin allen unbenommen, private ZUSATZversicherungen abzuschließen, z. B. für eine 100-prozentige Kostenerstattung.

Es handelt sich also bei der Zahnersatzfrage um eine Art Privatisierung auf Wunsch, NICHT um den (Zwangs-)Entzug einer öffentlichen Leistung.

Wer will, kann darin einen Sieg der SPD innerhalb einer Niederlage gegen die CDU erkennen.

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