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Von der Schule ins Museum

Kunstmuseeum Wolfsburg: Acht Wochen lanf wird ein Projekt die Schülern nahe zur Kunst bringen

Ein knallroter Bus macht‘s möglich. Vom Wendland im Norden bis Göttingen im Süden holt der Bus Kinder und Jugendliche direkt von den Schulen ab und chauffiert sie ins Kunstmuseum nach Wolfsburg. Hier erwartet die Besucher ein eigener Führer, der ihnen Malereien und Fotografien erläutert – altersgerecht natürlich. „Wir wollen die Kunst näher ans Volk bringen“, sagte Museumsdirektor Gijs von Tuyl. Acht Wochen dauert dieses Projekt, rund 4.500 Schüler und 300 alte Menschen sollen in dieser Zeit das moderne Museum besuchen. Jeder Schüler zahlt für Busfahrt und Eintritt zwei Euro.

Schon mehr als 3.700 Schüler sind für das Projekt angemeldet, das in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal läuft. „Ich wollte schon immer mal mit meiner Klasse hier herkommen“, sagte die Lehrerin Gundula Marx-Müller von der Realschule Vechelde (Kreis Peine). Doch das sei eine Kostenfrage und auch ein organisatorisches Problem.

Ihre Neuntklässler haben sich um den Führer Michael Wolfson versammelt. „Kennt ihr den Typ?“ Wolfson schaut in die Runde. „Steve ...?“ Manche tuscheln, manche schauen einfach geradeaus, manche haben sich schon erschöpft auf eine Bank fallen lassen. „Steve Martin?“ fragt ein Mädchen zaghaft. Mit jedem Detail, das Wolfson erzählt, wächst das Interesse an dem amerikanischen Maler Eric Fischl. Ein Ziel ist erreicht.

„Es war toll, die Bilder mal in der richtigen Größe zu sehen“, sagt die 16 Jahre alte Gymnasiastin Sarah Einecke, als sie nach dem Museumsbesuch auf den roten Bus wartet. „Da sieht man die Details.“ Und auch ihr Mitschüler Stefan Hybsz ist begeistert: „Das war nicht so trocken wie der normale Unterricht.“

Rosemarie Garbe, dpa

www.kunstmuseum-wolfsburg.de

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