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Kochbuch für AnalphabetenMit vollem Bauch liest sich‘s besser

Gemeinsam mit einer Ko-Autorin und Teilnehmern aus Alphabetisierungskursen hat die Bremer VHS-Dozentin Monika Wagener-Drecoll eine Rezeptsammlung herausgebracht, die einfache und gesunde Mahlzeiten leicht verständlich auf den Tisch bringen soll. Zeichnungen erklären jeden kleinen Schritt bis hin zu den Grundlagen wie Einkaufen und Gemüse putzen, die in anderen Kochbüchern schon keine Erwähnung mehr finden. Ohne auch nur ein Wort zu lesen soll es möglich sein, Bohneneintopf, Zucchinipfanne oder Rindergulasch zu zaubern. So lecker das Ergebnis auch sein mag, ist es doch nur ein Appetithappen für die Buchstaben, die unter den Zeichnungen zum Üben anregen – voller Bauch studiert doch gern.

Aber das Kochbuch für Analphabeten hat noch einen anderen Hintergrund: Analphabeten ernähren sich nicht immer ausgewogen. Da das Einkaufen ohne Lesen-Können gar nicht so einfach ist, wenden sie einen Trick an. Sie haben im Supermarkt leere Verpackungen dabei, vergleichen die Optik – und kaufen immer nur das gleiche. Das Buch soll so auch zu einer gesunden Ernährung verhelfen. Die berühmte Buchstabensuppe sucht man übrigens vergeblich unter den 20 Rezepten. Das war den Autorinnen zu platt.

mar

Malis Breuel-Steffens und Monika Wagener-Drecoll: „Tausendmal gerührt... Kochen von Anfang an“, Neuauflage 2001, Ernst-Klett-Verlag, 20 Rezepte auf 48 Seiten, 7,60 Euro.

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