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Volksabstimmungen3 zu 1 für die Gentech-Lobby

Am Dienstag wurde in den USA nicht nur entschieden, wer in den nächsten Jahren im Weißen Haus das Sagen hat. In 4 der insgesamt 3.142 US-amerikanischen Counties durften die BürgerInnen auch darüber abstimmen, ob ihr Heimatkreis als „gentechnikfreie Zone“ deklariert werden soll. Sie folgten damit dem Beispiel des kalifornischen Medocino County, wo schon im vergangenen Frühjahr eine entsprechende Volksabstimmung mit der Mehrheit der Wählerstimmen in ein kommunales Gesetz umgesetzt wurde. Auch diesmal waren es wieder nur KalifornierInnen, die zur Gentechnik befragt wurden, denn die vier betreffenden Counties – Humboldt, San Luis Obispo, Butte und Marin – liegen alle in Kalifornien. Das Ergebnis vom Dienstag: 3 zu 1 für die Gentech-Lobby. Leglich in Marin County fand sich eine Mehrheit von 61 Prozent der Wählerstimmen für das Gentech-Verbot. Dort ist künftig der Anbau von Gentech-Pflanzen und das Halten von Gentech-Tieren untersagt. Die einzige Ausnahme: Für staatliche Forschungseinrichtungen gilt der Gentech-Bann nicht. Diese müssen sich nicht an das vom County verabschiedete Verbot halten. Damit dürfen auch Freisetzungsexperimente im Freiland durchgeführt werden. Landwirte sind im Marin County von dem Verbot jedoch nicht betroffen. Denn dort werden bisher schon keine Gentech-Pflanzen angebaut, im Unterschied zu den drei anderen Counties. In Humboldt County sah die Verbotsinitiative sogar vor, dass Landwirte, die sich nicht an den Bann halten, in den Knast gesteckt werden. WOLFGANG LÖHR

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