Knast Fuhlsbüttel: Ausnahmezustand dauert weiter an
Die zusätzlich verschärften Haftbedingungen, unter denen die Insassen des Fuhlsbüttler Knastes „Santa Fu“ bereits die Weihnachtsfeiertage verbringen mussten, gelten noch immer: „Es ist den Gefangenen schriftlich durch Anstaltsleiter Andreas Behm mitgeteilt worden, dass der derzeitige Ausnahmezustand mindestens bis zum 5. Januar 2004 weiterbestehen wird“, berichten Insider. Die Strafmaßnahmen waren – wie die taz berichete – am 18. Dezember aus Angst vor einer Revolte angeordnet worden, nachdem es wegen der schlechten Haftbedingungen zu Insassenprotesten gekommen war.
Seither werden die Inhaftierten – bis auf täglich eine Stunde Hofgang – rund um die Uhr in ihren Zellen eingeschlossen. Einkauf und Arztbesuche sowie Außenkontakte per Telefon sind drastisch eingeschränkt worden. Seitens der Schließer ist nach taz-Informationen zudem für heute angedroht worden, dass, sollten Gefangene aus Protest gegen den andauernden Einschluss die Arbeit verweigern, diese Arbeitsplätze sofort aufgelöst würden.
Die explosive Stimmung in „Santa Fu“ ist auf die in den vergangenen zwei Jahren von Justizsenator Roger Kusch verfügten Haftverschärfungen im Verwahrvollzug zurückzuführen. Vollzugslockerungen werden fast gar nicht mehr gewährt. Seit dem 1. Oktober ist das Recht auf Telefonate nach außen stark eingeschränkt. Waren diese früher unbegrenzt möglich, dürfen Gefangene zurzeit nur noch kontingentiert Telefonnummern anrufen, die auf einer „Weißliste“ stehen. KVA
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