Gerold und der Fisch: 35 Jahre Kampf
Die Anfänge des Kampfes ums Hollerland liegen in den 60er Jahren. Damals wurde das Bauernland von der Neuen Heimat und anderen Bauspekulanten aufgekauft, die offensichtlich einen Insider-Tipp bekommen hatten. Die personellen Verflechtungen von Neuer Heimat und SPD waren zu eng, die FDP ließ damals den „Bauland-Skandal“ auffliegen.
Kommentarvon Klaus Wolschner
Im zähen Ringen zwischen Umweltschutz und Bauinteressen wurden Jahre später Kompromisse formuliert – und vom Senat über den Haufen geworfen. Die Bürgerinitiative, die mit dem Namen Gerold Janssen verbunden ist, ließ nicht locker und hatte viel Unterstützung in Schwachhausen. Das machte sowohl in der SPD wie in der CDU Eindruck.
Entscheidend war am Ende, dass die Bürgerinitiative die Karte der EU-Naturschutzrichtlinie spielen konnte. Zum Ärger von Henning Scherf und Konsorten waren die Brüsseler „Bürokraten“ über das Bremer Naturschutz-Thema immer bestens informiert und machten Druck auf den Senat. Ein grüner Umweltsenator hätte die Anmeldung mühsam gegen den Widerstand von FDP und CDU durchsetzen müssen – der CDU-Mann Jens Eckhoff hat es da leichter: Die Opposition applaudiert ihm.
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