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Kein Schulfriede

Verliererschulen melden sich zu Wort. Gymnasium Osdorf wehrt sich gegen Gesamtschul-Entscheidung

Die Verkündung der neuen Schulschließungsliste hat keinen weihnachtlichen Frieden gebracht. Denn die nicht geretteten Schulen sind sauer: „Haben die Verliererschulen nicht genug gekämpft, keine Lobby oder keinen prominenten Anwalt?“, fragt Karen Medrow-Struß vom Hamburger Elternverein.

„Von unseren Argumenten wurde nichts berücksichtigt“, erklärt Elternvertreterin Gisela Rughase-Block vom Gymnasium Uhlenhorst-Barmbek. Die Schule soll schließen, weil deren Sanierung angeblich drei Millionen Euro kostet. Tatsächlich betrage der Reparaturaufwand laut einem Baugutachten aber nur ein Zehntel der Summe. Das Profil der Medienschule soll auf benachbarte Gymnasien übertragen werden. „Aber weder das Margarethe-Rothe-Gymnasium noch das Lerchenfeld hat Platz für unsere Schüler“, kritisiert Rughase-Block. Der Vorschlag, alle drei Gymnasien unter ein Dach zu stellen, sei ignoriert worden.

Unmut gibt es auch über die geplante Kooperative Gesamtschule in Osdorf. Die Schulleiterin des dortigen Gymnasiums war erst am Donnerstagnachmittag von Staatsrat Rainer Schmitz informiert worden. „Das ging viel zu schnell über die Bühne“, berichtet ein Lehrer und kündigt für heute früh um 9.15 Uhr Protest auf dem Schulhof an, denn: „Osdorf soll sein Gymnasium behalten.“ kaj

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