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Heides Stoßseufzer: Rot schiebt sich vor Harry C.

Einen Monat vor der Landtagswahl in Schleswig-Holstein überfügeln die Genossen die CDU. Keine Wechselstimmung

Die Stoßseufzer von der Küste dürften bis ins Berliner Willy-Brandt-Haus zu hören gewesen sein: Einen Monat vor der Landtagswahl in Schleswig-Holstein hat sich die SPD in der Wählergunst wieder vor die CDU geschoben. Wäre am kommenden Sonntag Wahl, erhielte die rot-grüne Koalition wieder eine Mehrheit, wie eine repräsentative Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks ergab.

Die SPD kommt demnach auf 40 Prozent der Stimmen, das sind 3,1 Prozentpunkte weniger als bei der letzten Landtagswahl, aber zwei mehr als bei einer Umfrage im Dezember. Die CDU würde 37 Prozent erreichen. Sie könnte im Vergleich zur Landtagswahl 2000 um 1,8 Prozentpunkte zulegen, hat aber seit Dezember zwei Prozentpunkte eingebüßt. Die Wahl findet am 20. Februar statt. Die kleinen Parteien bleiben stabil: Die Grünen liegen bei acht, die FDP bei sieben und der Südschleswigsche Wählerverband (SSW), für den die Fünf-Prozent-Hürde zur Landtagswahl außer Kraft gesetzt ist, käme auf drei Prozent. 79 Prozent der Schleswig-Holsteiner gaben an, sich bereits für eine Partei entschieden zu haben.

Im direkten Vergleich der Kandidaten für das Amt des Regierungschefs liegt Ministerpräsidentin Heide Simonis von der SPD weiter klar vor ihrem CDU-Herausforderer Peter Harry Carstensen: 64 Prozent würden Simonis, nur 30 Prozent CDU-Herausforderer Peter Harry Carstensen direkt wählen.

Immerhin ist auch die Zufriedenheit mit der Landesregierung in den vergangenen zwei Jahren von 27 auf 47 Prozent gestiegen. Deshalb gibt es auch keine Wechselstimmung: Knapp vier Wochen vor der Landtagswahl sind unverändert nur drei von zehn Wählern (30 Prozent) davon überzeugt, dass eine Regierung unter Federführung der CDU die bestehenden Probleme besser lösen könnte als Rot-Grün. ap/taz

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