: Protestanten sollen Dorfschule retten
MINDERHEIT Die Plattdeutsch-Schule in Schwiegershausen könnte evangelisch werden
Die Plattdeutsch-Grundschule im niedersächsischen Schwiegershausen wird dichtgemacht. Das hat der zuständige Stadtrat von Osterode beschlossen. Derzeit besuchen noch 83 Schüler die Schule, fast alle lernen dort das vom Aussterben bedrohte Platt. Sprachforscher der Universität Göttingen halten die Schule darum für einzigartig.
„Das ist absolut keine positive Entscheidung“, urteilt Sylvia Stange-Kölling, Vorsitzende des Elternrates der Schule. „Jetzt bleibt uns nur ein Jahr Zeit, um eine neue Schule unter freier Trägerschaft zu organisieren.“ Die Schule soll 2011 geschlossen werden.
Die Bürgerinitiative „Bürger Interesse Schule Schwiegershausen“ (BISS), die für den Erhalt der Schule kämpft, möchte nun die Evangelische Kirche als Träger gewinnen. Man stehe im regen Kontakt mit der evangelischen Schulstiftung, heißt es bei der BISS. Die Stadt Osterode hat signalisiert, einer evangelischen Privatschule nicht im Wege stehen zu wollen.
Bei der evangelischen Schulstiftung hält man sich bedeckt. „Da ist noch alles offen“, sagt der Referent der Stiftung, Jörg Schulz. Die BISS müsse „ihre Hausaufgaben machen“. Grundvoraussetzung für eine Zusammenarbeit sei ein intaktes Schulgebäude. Seit 2008 ist in das Schulgebäude von Schwiegershausen nicht mehr investiert worden.
Ob in einer evangelischen Schule noch Plattdeutsch unterrichtet würde, ist nicht geklärt.
JOSEPH VARSCHEN
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