kommentar: walsum: Minister genehmigt sich einen
Was war nur in Dinslaken los? Tagelang drohte der Walsumer Bergwerksdirektor: Bei einem Dinslakener ‚Nein‘ zur Trinkwasser-Rahmenvereinbarung wollte er das Bergwerk Walsum schließen. Die Deutsche Steinkohle schaltete Anzeigen, Bergleute und Gegner waren aufgebracht – doch eine trockene Mitteilung von Energieminister Axel Horstmann (SPD) beendete den Aufruhr: „Das Genehmigungsverfahren wird nicht am Wasserrecht scheitern, dafür sorgen wir schon“ – heißt es sinngemäß. Wozu die Aufregung am Niederrhein?
Horstmanns Signal zeigt, die Gespräche, die Stadt und Stadtwerke mit dem Lippeverband und der Steinkohle geführt haben, hätten nicht stattfinden müssen. Genehmigt wird sowieso. Auch das Szenario einer spontanen Zechenschließung war nicht real. Schließlich: Offenbar haben die Behörden keine Chance mehr, unbefangen zu prüfen – der Minister hat die Richtung längst vorgegeben.
Für die Kumpel und die Stadt Duisburg, die um die Jobs zittern, heißt das aufatmen. Für die Stadt Dinslaken und die Gegner des Kohleabbaus am und unter dem Rhein bedeutet es: Zwar wurde die Gefährdung fürs Trinkwasser bestätigt, doch blieb es nur ein Pyrrhussieg. Und im Verhältnis zwischen DSK, Stadt Dinslaken und Bewohnern ist wieder viel Porzellan zerschlagen worden. ALEXANDER FLORIÉ
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