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Timoschenko bestätigt

Ukrainisches Parlament stimmt mit deutlicher Mehrheit für neue Regierungschefin. Kampfansage an Korruption

KIEW dpa ■ Der neue ukrainische Präsident Wiktor Juschtschenko hat einen ersten innenpolitischen Erfolg erzielt: Das Parlament in Kiew bestätigte gestern mit großer Mehrheit die designierte Ministerpräsidentin Julia Timoschenko (44) im Amt. In der Obersten Rada stimmten 373 von insgesamt 450 Abgeordneten für die Radikalreformerin. Er gebe sein Wort, dass die neue Regierung nicht korrupt sein werde, versprach Juschtschenko vor der Abstimmung.

Timoschenko kündigte einen entschiedenen Kampf gegen die Korruption im Land sowie tief greifende Wirtschaftsreformen für eine schnelle EU-Annäherung an. Zu ihren wichtigsten Aufgaben zählt nach Ansicht von Beobachtern, die sozialen Versprechen Juschtschenkos durch ein konsequentes Vorgehen gegen die alte Wirtschaftselite und deren umstrittene Privatisierungsgeschäfte zu finanzieren.

Bereits im Vorfeld hatte sich eine Unterstützung für Timoschenko auch aus dem Oppositionslager abgezeichnet. Experten erklären dies mit dessen Hoffnung, dass die als äußerst dynamisch geltende Timoschenko mit ihren Reformen scheitert und damit auch Präsident Juschtschenko Schaden zufügt.

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