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„Näher dran“

Werder-Mainz im U19-Meisterschafts-Halbfinale

taz: Herr Hafke, interessieren sich die Fans überhaupt für U19-Spiele?

Thomas Hafke: Natürlich, vor allem die Jüngeren – die können sich Erst-Liga-Spiele ohne Dauerkarte oft gar nicht leisten.

Geht‘s nur um den Eintritt?

Nein, die Fans der Profi-Mannschaft unterstützen auch die Amas, wie sie die U23-Amateure nennen. Außerdem ist der Sonntagvormittag auf „Platz 11“, dem kleinen Stadion, ein netter Termin. Und diese Woche gegen Mainz geht es ja richtig um was.

Ist der Flair dort anders als im großen Stadion?

Ja, es ist alles kleiner und familiärer. Man lernt sich untereinander schneller kennen und erlebt die Spiele viel näher mit, ist enger an den Spielern dran und hat auch mal Blickkontakt zu ihnen.

Geht es bei den Amateurspielen schon ums Geschäft?

Weniger als im Weserstadion. Riesige Werbetafeln und Sicherheitsvorkehrungen, das ganze Entertainment gibt es nicht.

Wie geben sich die Spieler den Fans gegenüber?

Die Profis haben vor lauter Terminen nur wenig Zeit. Auf dem „Platz 11“ ist man aber direkt am Spielfeld und den Kabinen – die Spieler sind praktisch permanent ansprechbar. Gleich nach Abpfiff in die Kabine verschwinden und dann schnell nach Hause fahren, ist da gar nicht so einfach.

Alles kleiner und enger – wie läuft es da mit den gegnerischen Fans?

Das hängt vom Gegner ab. Traditionsvereine wie Dresden oder Lübeck bringen einen entsprechenden Anhang mit.

Und Mainz?

Zu Mainz hat Werder ein Nicht-Verhältnis, die Beziehung ist weder freundschaftlich noch negativ. Einen Derby-Charakter wird das Spiel nicht haben – dazu ist Mainz viel zu weit weg.

INTERVIEW: THA

Sonntag 11 Uhr, Platz 11

Thomas Hafke, 46

Sozialwissenschaftler und Leiter des Fan-Projekt-Bremen. Raute: Werder

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