piwik no script img

Türkei: Polizisten vor Gericht

ISTANBUL afp ■ In der Türkei hat am Montag der Prozess gegen vier Polizisten begonnen, die einen kurdischen Jungen und seinen Vater als angebliche „Terroristen“ erschossen hatten. Die Staatsanwaltschaft fordert je vier Jahre Haft für die Beamten, die bei einem Einsatz in der südostanatolischen Kleinstadt Kiziltepe Ende November den zwölfjährigen Ugur Kaymaz und seinen Vater Ahmet mit mehr als 20 Schüssen getötet hatten. Zu dem Prozess erschienen als Beobachter auch mehrere Abgeordnete des Menschenrechtsausschusses im türkischen Parlament, der den Vorfall ebenfalls untersucht. Die Behörden hatten nach der Erschießung von Vater und Sohn zunächst einen Schusswechsel mit „Terroristen“ gemeldet, womit in Südostanatolien normalerweise Kämpfer der kurdischen PKK oder maoistische Guerillakämpfer gemeint sind. Erst auf hartnäckige Proteste der Familie und weitere Ermittlungen hin stellte sich heraus, dass es sich bei einem der Opfer um ein Kind handelte und dass beide unbewaffnet waren.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen