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Eine Stimme mehr

Erwartungsgemäß heißt der neue Direktor des Regionalverbandes Ruhr Heinz-Dieter Klink (SPD)

Essen taz ■ Mit einer Stimme mehr als erwartet wurde der Dorstener Kämmerer Heinz-Dieter Klink (SPD) gestern zum neuen Direktor des Regionalverbandes Ruhr (RVR) gewählt.

38 von 69 Mitgliedern der Verbandversammlung gaben in geheimer Wahl – das hatte die CDU beantragt – ihre Stimme dem 60-jährigen Juristen, der in Gelsenkirchen wohnt und ab heute in Essen arbeiten wird. „Eine Atempause bekomme ich also nicht“, so Klink bei seinem Antrittsstatement vor dem Ruhrparlament, in dem die rot-grüne Koalition über lediglich 37 Stimmen verfügt. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Roland Mitschke hatte SPD und Grüne vor der Abstimmung noch einmal beschworen, den Essener Kulturdezernenten Oliver Scheytt (SPD) als Kandidaten zu küren. „Wir hätten uns gewünscht, dass er seine Kandidatur aufrecht hält“, sagte Mitschke. Einen CDU-Gegenkandidaten gab es nicht.

Klink war nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses erst einmal unauffindbar. „Wo isser?“ fragte der Versammlungsvorsitze Wolfgang Kerak ziemlich verdutzt. Denn der sozialdemokratische Ex-Kämmerer musste die Wahl an die RVR-Spitze ja noch annehmen. Doch dann erschien Klink lächelnd wie ein Popstar im Plenarsaal, zwischen Fernsehkameras und Blitzlichtgewitter war er kaum zu erkennen und erledigte die Ja-Sager-Formalie.

Auf drei Säulen will er seine künftige Arbeit stellen: Regionale Wirtschaftsförderung, Schaffung einer neuen Tourismus und Freizeit GmbH und die neue Aktivierung der Kultur Ruhr GmbH, die momentan fast ausschließlich mit der RuhrTriennale beschäftigt ist, seien die wichtigsten Eckpunkte der nächsten Monate. „Nicht gerade visionär“ murmelte man bei den Christdemokraten. Eine Idee hatte Klink noch. Er will einen Wettbewerb „Stadt der Wissenschaften“. PEL

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