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Kein„Einheitsbrei“

„Niemand hat die Absicht, eine Einheitsschule einzuführen“, erklärt SPD-Schulministerin Schäfer

DÜSSELDORF taz ■ So sehr sich Schulministerin Ute Schäfer (SPD) auch dagegen wehrt – die Schulpolitik scheint zu einem der zentralen Themen im Landtagswahlkampf zu werden. Gestern machten Eltern- und Lehrerverbände bei einer Veranstaltung des „Aktionsbündnisses Schule“ in Düsseldorf gemeinsam Front gegen die „Einheitsschule“ und das neue Schulgesetz – und ernteten dafür Lob von CDU und FDP.

Das Aktionsbündnis, zu dem sich unter anderem der Philologenverband NRW, Direktorenvereinigungen sowie Elternverbände zusammen geschlossen haben, spricht sich vehement gegen das eingliedrige Schulsystem aus und fordert stattdessen, das bestehende dreigliedrige System „von innen heraus“ zu verändern. Der Landesregierung wirft das Bündnis vor, mit der Verabschiedung des neuen Schulgesetzes bereits den Weg zur „Einheitsschule“ zu ebnen. Die Einführung der schulformübergreifenden Schulaufsicht sowie die Zusammenlegung unterschiedlicher Schulformen zu Verbundsschulen seien ein erster Schritt zur Abschaffung des dreigliedrigen Systems.

Unterstützung gab es dafür von der CDU. „Wir brauchen Schulvielfalt und keinen Einheitsbrei – darum begrüßt die CDU jede Initiative zum Erhalt des gegliederten Schulsystems“, so der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Bernhard Recker. Schulministerin Ute Schäfer will diese Diskussion jedoch kurz vor der Wahl unbedingt vermeiden – auch weil die SPD in Schleswig-Holstein mit ihrem Vorstoß zum eingliedrigen Schulsystem bei der Wahl nicht sehr erfolgreich war. Schäfer erklärte deshalb erneut: „Änderungen der Schulstruktur stehen für mich nicht auf der Tagesordnung.“ Sie sei sich mit dem Aktionsbündnis einig, dass es Ziel der Bildungspolitik sein müsse, „unser bestehendes Schulsystem zu verbessern“. JAS

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