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verpasst?Heimatkunde

„Per Anhalter durch Mitteldeutschland“, Di., 20.45 Uhr, MDR Das Motto der Low-Budget-Produktion wurde im oberen linken Eck des Bildschirms eingeblendet: „Der starke Osten“. Axel Bulthaupt ist kein Ossi, aber der MDR ist sein Heimatsender – und was er zu zeigen vermochte, war ein irritierend spurenlegendes Stück Fernsehen. Mit Camcorder und Kameramann reiste er als Tramper (deutsch: per Anhalter) durch das südöstliche Sendegebiet der früheren DDR. Alles an der halbstündigen Auftaktfolge des Dreiteilers (Folge 2 am 14. 3., Folge 3 am 21. 3.) wirkte ein wenig verwackelt: Man leidet mit den beiden Reisenden mit beim stundenlangen Warten in „Arschkälte“ (Bulthaupt) und freut sich über ihre Spontanbesuche, sei es bei einem Hotelier, im Gartenzwergmuseum oder im Auto eines Pharmavertreters. Das hat fast die Qualität eines Tagebuchs der unsichtbaren Welten, mit erschütternden Geschichten („immer diese Angst um die Existenz“) und traurigen Momenten – etwa, wenn Bulthaupt & Partner in einem Café die Witwe eines Truckers treffen, der vor Wochen erst an einem Herzanfall auf einer Autobahnraststätte starb. Man wird neugierig – auch dank des Moderators, der jede einzelne Passage kommentiert und eine Art Heimatkunde möglich macht, wie sie in Trash Talks nie fühlbar wird. Mehr davon! JAF

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