: JVA mit Sonderzelle
Drogendealer können zwischen Kotzen und Haft wählen
Bremen dpa/taz ■ Mit Hilfe einer Spezialzelle will die Bremer Justiz künftig mutmaßliche Drogendealer überführen. In der Krankenabteilung der Justizvollzugsanstalt wurde eine Zelle mit einer Toilette ohne Wasserspülung eingerichtet.
Ab sofort müssen Drogendealer, die im Verdacht stehen, dass sie die im Mund versteckten pillengroßen Päckchen hinuntergeschluckt haben, mit mehreren Tagen Haft in der Justizvollzugsanstalt rechnen. Wenn sie nicht „freiwillig“ das Brechmittel Ipecacuanha oder ein Abführmittels nehmen, führt die Staatsanwaltschaft eine richterliche Entscheidung über die Inhaftierung des Tatverdächtigen herbei. Die Rechtsgrundlage ist noch wackelig: Es könnte die Anordnung des Festhaltens zum Zwecke einer körperlichen Untersuchung sein oder ein Haftbefehl wegen Verdunkelungsgefahr, teilt der Senat mit.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen