Anrufen hilft – ein bisschen

S-BAHN-INFOS Im Netz und telefonisch gibts wichtige Tipps. Auf Bahnsteigen hilft leider niemand

Wer am Donnerstagmittag mit der S1 vom Anhalter Bahnhof nach Nikolassee fahren will, wird zumindest auf der Internetseite der S-Bahn über die derzeitige Betriebslage gut informiert. Die Tagesfahrpläne und alternative Strecken mit Bus und U-Bahn lassen sich hier einfach abrufen – allerdings ohne Berücksichtigung von spontan auftretenden „Störungen im Betriebsablauf.“

Auch auf dem Bahnsteig gibt’s noch ein paar Hinweise – über die Informationssäulen. Der Mann am anderen Ende der Leitung antwortet prompt und gibt die üblichen 20-Minuten-Takt-Änderungen durch. Wie lange das Chaos bei der S-Bahn noch anhalten wird, weiß auch er nicht: „Ein paar Wochen wird das sicher noch so weitergehen.“

Auf dem Bahnsteig des Anhalter Bahnhofs finden sich zudem Aushänge zum Ersatzverkehr mit Bussen und zum eingeschränkten S-Bahn-Verkehr. Das auf der Internetseite angekündigte „zusätzliche Personal“ ist allerdings nicht zu entdecken, und auch auf etwaige Durchsagen auf dem Bahnsteig wartet man vergebens.

Die S-Bahn Richtung Potsdam kommt fünf Minuten zu spät – und ist gerammelt voll. Ungewöhnlich für diese Zeit. Die Fahrt ist deshalb auch wirklich kein Vergnügen. Auch am S-Bahnhof Nikolassee steht kein S-Bahn-Personal für Nachfragen der Fahrgäste bereit. Immerhin erreicht man nach einer kurzen Warteschleife mit dem Handy das Callcenter der S-Bahn und wird schnell über Fahrt- und Wartezeiten informiert. Eine genaue Auskunft über das Ende der derzeitigen eingeschränkten Verkehrsverhältnisse kann hier jedoch auch keiner geben: Juli bis August schätzt die Dame im Kundencenter, von einem genauen Ende habe sie auch „keine Ahnung.“ ALEXANDRA GDANIETZ