piwik no script img

Schulbetrieb unsicher

26 Haupt- und Realschulen laut Senats-Kriterien zu klein

Es ist offizielles Ziel der Hamburger CDU, die klassischen Haupt- und Realschulen (HR) zu stärken. Doch in Wirklichkeit beschleunigt sie mit ihrer 5. Novelle des Schulgesetzes gerade deren Niedergang. Zu diesem Fazit kommt die SPD-Abgeordnete Luisa Fiedler nach Auswertung ihrer jüngsten Kleinen Anfrage zum Thema.

Wie berichtet, hat der Anteil von Eltern, die ihre Kinder für die 5. Klasse an einer HR-Schule anmelden, in diesem Jahr mit 18,5 Prozent einen historischen Tiefpunkt erreicht. Gleichzeitig aber hat Hamburgs parteilose Schulsenatorin Alexandra Dinges-Dierig neue Klassengrößen – 27 Schüler – und Mindestzügigkeiten festgelegt, die in der 5. Novelle zur Abstimmung in der Bürgerschaft stehen. Demnach müssen auch die Beobachtungsstufen der HR-Schulen neuerdings zwingend zwei Klassenzüge haben.

Sollte diese Zügigkeit in mehreren aufeinander folgenden Jahren verfehlt werden, so heißt es in der Gesetzesbegründung, sei ein „angemessener Schulbetrieb nicht mehr gesichert“.

Fiedler hatte nun wissen wollen, wie viele HR-Schulen in drei Jahren hintereinander die neuen Hürden verfehlten. Ergebnis: 26 Schulen, von denen laut Schulentwicklungsplan lediglich eine auf der Schließungsliste steht.

„Der Senat hat mit den HR-Schulen ein Problem“, schlussfolgert Fiedler und fragt nun, was getan werde, um an diesen Schulen den „angemessenen Schulbetrieb“ dennoch zu sichern. Kleinere Klassen und mehr Lehrer, so hatte Dinges-Dierig erst am Wochenende verkündet, sollen es nicht sein. Kaija Kutter

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen