piwik no script img

kommentarHadern mit Haderer

Am Mittwoch wird entschieden, ob der Karikaturist Gerhard Haderer in Griechenland verboten bleibt. Es wäre ihm zu wünschen

Haderer hin, Haderer her – der österreichische Karikaturist hat schon Lustigeres gezeichnet als den Comic „Das Leben des Jesus“, der den Messias 2003 als Kiffer zeigte. In seiner Heimat und in Tschechien handelte er sich nur den Zorn der Obrigkeit ein, in Griechenland aber den Zorn der Justiz: Im Januar verfügte ein Athener Gericht die Beschlagnahme seiner Bücher und verurteilte ihn zu einer Haftstrafe von saftigen sechs Monaten.

Für Haderer ist das, solange er keinen Segeltörn in der Ägais geplant haben sollte, eine Win-win-Situation: In Interviews mit liberalen griechischen Journalisten darf er sich ausgiebig über die konservative griechische Justiz wundern und wunderbar für seine Bücher werben. Schlimmer als das Urteil wäre nun nur ein Freispruch. Denn ein Satiriker ohne reaktionäre Gegner wäre kein Satiriker mehr, sondern bloß ein Spaßvogel. FRA

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen