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Keine Lösung für 170.000 Tonnen Asbestmüll

UMWELT Nach der Absage der Transporte sieht sich in Hannover niemand für Asbestschlamm zuständig

Die Region Hannover verweist an das Land – und dieses wiederum zurück an die Region

Nach dem Nein der Länder Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein zu den umstrittenen Asbestmülltransporten herrscht in Niedersachsen Ratlosigkeit.

Ursprünglich hatte die Region Hannover geplant, rund 170.000 Tonnen Müll von einer Deponie in Wunstorf nahe Hannover auf Sondermüllhalden in den beiden Nachbarländern zu transportieren. Am Dienstag sagten Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein den Transport ab. Sie berufen sich auf ein Rechtsgutachten, demzufolge der geplante unverpackte Transport des Mülls nicht genehmigungsfähig ist.

Die Region Hannover spricht von einem „ungewöhnlichen Vorgang“, eine rechtsverbindliche Absage liege bislang nicht vor. Nun sei Niedersachsens Landesregierung „gefordert, für Klarheit in der Entsorgungsfrage zu sorgen“. Dort allerdings verweisen Umwelt- und Gesundheitsministerium zurück an die Region. Die Absagen aus den Nachbarländern wollen sie nicht kommentieren.

Gegen die Transporte machen die Umweltorganisation BUND und Bürgerinitiativen mobil. Sie fordern, den Müll vor Ort in Wunstorf abzusichern und dauerhaft zu lagern. Das fordert auch Niedersachsens Linksfraktion in einem Entschließungsantrag, den sie gestern in den Landtag eingebracht hat. Auch die Grünen verlangen, eine Lagerung vor Ort „ernsthaft“ zu prüfen.  THA

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