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J. Edgar USA 2011, R: Clint Eastwood, D: Leonardo DiCaprio, Naomi Watts

„‚J. Edgar‘ zeigt den berüchtigten FBI-Gründer John Edgar Hoover (1895 bis 1972) als Monster mit menschlichem Antlitz. In Rückblenden rekonstruieren Regisseur Clint Eastwood und sein Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio Hoovers Aufstieg vom einfachen Gangsterjäger zum gefürchtetsten Mann in Washington, zum skrupellosen Selbstdarsteller und Aktensammler, der überall kommunistische Verschwörer wittert und Bürgerrechtler wie Martin Luther King verfolgt. Den Schwerpunkt legt Eastwood jedoch auf Hoovers von Gerüchten umranktes Privatleben, vor allem auf das Verhältnis zu seinem Stellvertreter, gespielt von Armie Hammer: Es ist die Geschichte einer Liebe, die es nicht geben darf, ‚Brokeback Mountain‘ vor Aktenbergen“, wird im Spiegel gewitzelt.

Kriegerin Deutschland 2011, R: David Wnendt, D: Alina Levshin, Jella Haase

„Die 20-jährige Marisa gehört zu einer rechtsradikalen Jugendclique in einer ostdeutschen Kleinstadt. Ihr Leben ist geprägt von Orientierungslosigkeit. Nur zu ihrem kranken Opa hat sie noch wirklich Vertrauen. Als die Gewalt ihrer Clique gegen Unschuldige immer stärker eskaliert, beginnt Marisa ihre bisherigen Überzeugungen zu hinterfragen. Der Abschlussfilm von David Wnendt beeindruckt vor allem durch seine starken weiblichen Protagonistinnen. Alina Levshin als Marisa und Jella Haase als Svenja liefern eine grandiose darstellerische Leistung, die den inneren Kampf zwischen Hass, Hilflosigkeit und der Suche nach Halt reflektiert. Die Inszenierung ist beängstigend authentisch, vor allem durch die Fokussierung auf die Dynamik innerhalb der Clique, die politikentleert ihren Zusammenhalt durch rechtsradikale Symbole sucht. Viele subtile Andeutungen lassen Raum für eigene Schlüsse. Kraftvoll und beängstigend nah – ein wichtiger deutscher Film“, so die Begründung der „FBw“ für ihr „besonders wertvoll“.

Mein liebster Alptraum Frankreich/Belgien 2010, R: Anne Fontaine, D: Isabelle Huppert, Benoît Poelvoorde

„Nach ‚Ziemlich beste Freunde‘ lässt eine französische Komödie erneut die sozialen Gegensätze zum beiderseitigen Nutzen aufeinander prallen. Anne Fontaines konventionell-achtlose Inszenierung (es gibt hübsche Anschlussfehler!) trägt Sorge, dass sich der Kulturschock hier in boulevardesken Maßen hält.“ (tip)

Die Muppets USA 2011, R: James Bobin, D: Jason Segel, Amy Adams

„Der größte Fan der Muppets ist selbst eine Puppe, die mit ihren menschlichen Freunden alles daran setzt, das Muppets-Studio in Los Angeles den Fängen eines Ölmagnaten zu entreißen. Das dafür benötigte Kapital soll durch eine neue Show mit Kermit & Co. aufgebracht werden, doch dafür muss man erst einmal die alte Mannschaft um Fozzie-Bär, Gonzo und Miss Piggy motivieren. Ein durch und durch nostalgisches, wunderbar sentimentales Unterhaltungspotpourri aus dem Muppets-Kosmos, das mit einer Überfülle an Gags und Songs pointenreich das Tragikomische in der Welt der Menschen und der Muppets beschwört“, so die ungewohnt enthusiastische Kurzkritik im „filmdienst“.

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