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Das berühmteste Loch in NRW

48 Quadratkilometer groß, bis zu 210 Meter tief, darin 1,3 Milliarden Tonnen Braunkohle: Das sind die Kennzahlen des Tagebaus Garzweiler II. Ab dem kommenden Jahr wird RWE (früher Rheinbraun) in diesem Gebiet Braunkohle fördern, 7.600 Menschen in 18 Ortschaften müssen dem Projekt weichen. Wenn die Förderung im Jahr 2045 abgeschlossen sein wird, bleibt ein 45 Quadratkilometer großer Restsee.

Während in Orten wie Otzenrath und Spenrath die Umsiedlung fast vollständig abgeschlossen ist und die meisten Menschen bereits in den neuen Dörfern leben, beginnen für die später betroffenen Ortschaften Immerath, Pesch, Borschemich und Lützerath erst die Entschädigungsverhandlungen. Über die Höhe der Abfindungen verhandelt RWE individuell mit den betroffenen Bürgern.

Die Genehmigung von Garzweiler II war nicht nur Thema zahlreicher juristischer Auseinandersetzungen, sondern auch zentraler Streitpunkt der Landespolitik in den 90er Jahren. Während SPD, CDU und FDP den Tagebau befürworteten, sperrten sich die Grünen lange dagegen. Garzweiler galt als Sollbruchstelle der rot-grünen Koalition in Düsseldorf, bis NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn (Grüne) Anfang 1998 der wasserrechtlichen Genehmigung – wenn auch unter Auflagen – zustimmte. KAN

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