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Ab nach Magdeburg

JOBABBAU Der Heinrich Bauer-Verlag plant Schließung der Hamburger Abobetreuung

Wenn man die MitarbeiterInnen der Hamburger Abobetreuung des Heinrich Bauer-Verlags fragt, ob sie nach Magdeburg gehen wollen, kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen: „Nein!“ Dennoch plant das Verlagshaus, das Callcenter mit 47 MitarbeiterInnen am Burchardplatz zu schließen und in dem Magdeburger Callcenter des Verlags zu bündeln. Darüber ist der Betriebsrat informiert worden.

„Es werden keine Arbeitsplätze abgebaut, sie werden nur verlagert“, wiegelt Verlagssprecherin Berit Sbirinda ab. Den Beschäftigten würden Umzugshilfen angeboten. Ob es jedoch betriebsbedingte Kündigungen geben werde, wenn jemand den Umzug nicht mitmache, lässt Sbirinda offen: „Dazu kann ich nichts sagen.“

Die Beschäftigten sind über die Pläne entsetzt, die allein der Gewinnmaximierung dienten und sämtliche soziale Komponenten vermissen ließen. Denn im Magdeburger Callcenter werde ein Stundenlohn von 7,19 Euro gezahlt, in Hamburg dagegen nahezu das Dreifache. „Viele von uns sind lange dabei“, sagt eine Betriebsrätin.

Die Abobetreuung, die zur Bauer-eigenen Vertriebs KG gehört, sei kein klassisches Callcenter, sagen Mitarbeiter. Viele hätten durch langjährige Verlagsarbeit „Fach- und Hintergrundwissen“ angesammelt. In der Abobetreuung werde „alles, was dem Kunden am Herzen liegt, geklärt“. Der Bauer-Verlag solle sich überlegen, ob er auf diese Kompetenz verzichten wolle. In der Vertriebs KG werden zurzeit 3,1 Millionen Abos aller Bauer-Zeitschriften betreut.

Die Mitarbeiter begreifen die Maßnahme nicht. Der Konzern nage nicht am Hungertuch. So habe Bauer voriges Jahr für 1,6 Milliarden Euro in Großbritannien Medienobjekte gekauft, ohne dafür einen Kredit aufnehmen zu müssen. „Wir werden alles unternehmen, den Betroffenen Ersatzjobs in den anderen Bauer-KGs bereitzustellen“, sagt Konzernbetriebsratsvorsitzende Kersten Artus. „Das Haus kann das aushalten.“ KAI VON APPEN

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